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© dpa

Zweite Liga: Union spielt gegen Augsburg Remis

UPDATE Zweitligist FC Augsburg muss im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga einen Dämpfer hinnehmen. Der 1. FC Union Berlin erringt gegen den Tabellendritten einen Punkt.

Von Katrin Schulze

Es ist so eine Sache mit dem Kapitänsamt beim 1. FC Union. Keine andere Position innerhalb der Mannschaft war in der jüngsten Vergangenheit derart umstritten – und vergänglich. Daniel Schulz: für nicht gut genug befunden. Marco Gebhardt: ausgemustert. Und nun traf es den zuletzt gesetzten Teamführer Macchambes Younga-Mouhani. Abgesehen von einer wegen einer Gelbsperre verursachten Zwangspause hatte der Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten alle Saisonbegegnungen von Beginn an bestritten. Bis gestern. Gegen den FC Augsburg wurde er zum Zuschauer degradiert. Was Younga-Mouhani von der Reservebank aus mit ansah, dürfte ihn zusätzlich verstimmt haben. Trotz eines couragierten Auftritts kamen seine Köpenicker gegen den Tabellendritten aus Augsburg nicht über ein 0:0 hinaus.

Uwe Neuhaus lässt sich nicht nur auf der Position seines Kapitäns gern mal was Neues einfallen. Auch sonst zeigt er sich ziemlich innovativ, wenn es um die Umstellung seines Teams geht. Gegen die Augsburger stellte Unions Trainer mit John Jairo Mosquera und Kenan Sahin seit langer Zeit mal wieder zwei Sturmspitzen auf, dahinter durfte sich Hüzeyfe Dogan probieren. Dafür verzichtete Neuhaus auf die Doppelsechs und ließ Dominic Peitz allein vor der Abwehr agieren. Anstatt sich auf die eigene Verteidigung zu verlassen, sollte sich Neuhaus’ Mannschaft also auch in der Flucht nach vorne versuchen. Und das funktionierte gar nicht mal schlecht. „Wir waren sehr gut drauf und haben richtig viel Gas gegeben“, sagte Peitz, der den Vorzug vor Younga-Mouhani erhielt. „So konnten wir Augsburg schnell bremsen.“

Chance um Chance, aber kein Tor

Während die Gäste anfangs flink aufspielten, konnten sich die Berliner mit einer soliden und forschen Spielkultur die besseren Chancen erarbeiten. „Union war immer einen Tick zweikampfstärker, kämpferischer und positiv aggressiver als wir“, befand auch Augsburgs Trainer Jos Luhukay. Es war eben ein Duell filigran und chancenlos gegen robust – und torgefährlich. Allein Kenan Sahin und Hüzeyfe Dogan scheiterten in der ersten Hälfte mit aussichtsreichen Gelegenheiten jeweils zweimal an Simon Jentzsch im Augsburger Tor oder ihrer eigenen Ungenauigkeit beim Abschluss. Am knappsten war es bei Michael Parensen, dessen Freistoß von der Strafraumgrenze nur auf der Querlatte landete. Und als Dominic Peitz kurz vor der Pause darüber hinaus einen Kopfball knapp neben das Tor setzte, stöhnte der Großteil der sonst so optimistisch gestimmten 12.168 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei nur noch auf.

Mutig, aber glücklos trat ihr Team gegen diese Augsburger Mannschaft auf. Viermal in Serie hatten die Gäste zuletzt gewonnen, am Samstag blieb vor den erfolgreichen Offensivkünsten jedoch nicht viel übrig. Im Gegenteil, laut Luhukay „konnten wir unser Spiel nach vorne einfach nicht durchziehen“. Abgesehen von einer Standardsituation, bei der Michael Thurk den Ball über das Tor lenkte, sah man von den Augsburgern in der Tat – nichts. Lediglich durch den Platzverweis von Daniel Baier machten sie kurz vor Schluss noch mal auf sich aufmerksam.

Dass sich die Köpenicker ihrerseits so viele Chancen erarbeiten würden, hatten sie wohl selbst nicht recht erwartet. Ihr Angreifer Mosquera stand symptomatisch dafür: Zum Höhepunkt seines oft überhasteten Anrennens schoss er in der 60. Minute FC-Torhüter Jentzsch völlig unbedrängt aus kürzester Distanz einfach an – die schlechteste aller Alternativen. Danach stürmte Mosquera noch zwei weitere Male vergeblich auf das Tor der Gäste zu und scheiterte zusätzlich per Fallrückzieher.

An diesem Tag „fehlte einfach das Quäntchen Glück, der entscheidende Zentimeter, Millimeter“, wie Trainer Neuhaus sagte. Seine Unioner vermochten es auch unter Neu-Kapitän Daniel Göhlert nicht, aus ihrem spielbestimmenden Auftreten ein Tor zu machen. Für das schlechte Kapitäns-Omen in seiner Mannschaft hat der Coach allerdings schon eine Lösung parat. „Wir wollen demnächst ohne Kapitän auflaufen“, witzelte Uwe Neuhaus nach dem Spiel.

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