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Kommentar: Zwölfmal Podolski

Mathias Klappenbach über ein Angebot für den Fußballer Kaká

An Roman Abramowitsch hatte man sich ja gewöhnt. Reicher Russe, Besitzer des FC Chelsea, in Fußballkreisen ein alter Bekannter. Doch das Geld des Oligarchen wird weniger, inzwischen ist öfter von Mansour bin Zayed Al Nahyan die Rede. Mansour wer?

Das wird sich wohl auch Kaká (Weltfußballer von 2007 mit knackig-kurzem Namen) gefragt haben. Bis der Scheich aus Abu Dhabi den englischen Erstligaklub Manchester City kaufte und ankündigte, aus ihm die beste Mannschaft der Welt zu machen. Deshalb bietet er jetzt Kakás Klub AC Mailand rund 120 Millionen Euro Ablöse für den Brasilianer. Eine unglaubliche Summe, vor allem wenn man bedenkt, wie hoch die bisherigen Rekordtransfers waren und wie lange sie zurückliegen. 73,5 Millionen Euro zahlte Real Madrid 2001 für Zinedine Zidane, ein Jahr zuvor gab Real 60 Millionen für Luis Figo aus. Werte, die jetzt in der Finanzkrise nicht mehr möglich erschienen. Ein Rekordgehalt würde Kaká auch erhalten, von 16 Millionen Euro jährlich netto ist die Rede. Am meisten verdient derzeit Inter Mailands Zlatan Ibrahimovic mit 12 Millionen.

Silvio Berlusconi, den kennt jeder, kauft sonst Spieler für seinen AC Milan. Bei 120 Millionen, deutete er jetzt an, würde aber selbst er verkaufen. Dafür kriegt man zwölf Podolskis, einen von ihnen kann man sogar auf die Ersatzbank setzen. Oder fünf bis sechs internationale Klassespieler, mit denen Berlusconi seine überalterte Mannschaft sanieren könnte, so wie es einst Juventus Turin mit den Millionen für Zidane gemacht hat. Eine Win-win-win-Situation also für Mailand, Kaká und Mansour bin Zayed Al Nahyan?

Die – gut bezahlten – Risiken ginge als einziger Kaká ein. Da Manchester City auch Nigel de Jong vom HSV und Milans Ersatztorwart Dida haben will, wird die Mannschaft vielleicht doch nicht so gut. Ganz allein lässt es sich schwer glänzen. Erst recht nicht in der Zweiten Liga, denn Mansour bin Zayed Al Nahyans Klub steht nicht weit vor einem Abstiegsplatz.

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