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Schiedsrichter Martin Petersen zeigt versehentlich Unions Tijani Belaid (verdeckt l.) die Rote Karte, später korrigierte er auf Unions Christoph Menz (r.). Trotz der Unterzahl kam Union zurück und glich zum 2:2 aus, doch am Ende stand eine unglückliche 2:4-Niederlage.

© dapd

Bochum - Union 4:2: 10 Unioner unterliegen in Bochum

Drei Foulelfmeter, eine Rote Karte: Union Berlin unterlag am Samstag dem VfL Bochum in einem turbulenten Zweitliga-Spiel mit 4:2 (1:0) und steht nach der dritten Auswärtspleite in Folge und mit 34 Zählern weiter auf Platz sieben.

Fassungslos standen die Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union nach dem Abpfiff im Bochumer Ruhrstadion herum. Sie wollten es nicht wahrhaben, dass sie trotz einer couragierten Leistung verloren hatten. Auf der Anzeigetafel über dem mit rund 800 Anhängern gefüllten Gästeblock leuchtete aus Berliner Sicht ein frustrierendes 2:4. Dabei hatte Union nach 72 Minuten in Unterzahl sogar den 2:2-Ausgleich geschafft. „Für die Zuschauer war es ein interessantes und abwechslungsreiches Spiel mit vielen Toren und Torraumszenen. Wir haben es geschafft, Bochum zu Fehlern zu zwingen“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus. „Aber wir haben diese Fehler nicht in Tore umgemünzt. Das ist ein Punkt, warum es nicht zu mehr gelangt hat.“

Den ersten beiden Chancen des VfL durch Takashi Inui und Nikoloz Gelashvili (Pfosten) setzten die Berliner spielerische Klasse und eigene Möglichkeiten entgegen. Doch Silvio, Christopher Quiring, Chinedu Ede, Simon Terodde und Patrick Zoundi brachten das Führungstor nicht zustande. „Eine von den Gelegenheiten hätten wir nutzen müssen“, ärgerte sich Neuhaus. Der 52-Jährige sprang mehrfach tobend von seiner Trainerbank auf.

Wie wichtig der Verein und Neuhaus weiterhin die Saison nehmen, beweist die Tatsache, dass die Berliner versuchten, den Ausfall von Stammkeeper Jan Glinker zu verschleiern. Dabei hatte der 28-Jährige krankheitsbedingt schon gar nicht mehr am Abschlusstraining teilgenommen. Für ihn stand Ersatzmann Marcel Höttecke im Kasten, der an den Gegentreffern aber keine Schuld trug.

Für Union gab es neben den vergebenen Möglichkeiten in der ersten Halbzeit weitere Tiefschläge. Zum einen schied Quiring mit einer Oberschenkelverletzung aus. Und der für ihn eingewechselte Zoundi verursachte mit einem Foul an Inui einen Strafstoß, den Mimoun Azaouagh sicher zum 1:0 verwandelte. Zudem zog sich Kapitän Torsten Mattuschka, der seit gestern mit 83 Zweitligaspielen Unions Rekordspieler ist, eine Knieverletzung zu. Für ihn kam nach der Pause Tijani Belaid. Doch der Neuzugang wurde aus taktischen Gründen schon nach 19 Minuten wieder ausgewechselt, weil Christoph Menz nach einer Notbremse vom Platz musste und Neuhaus in Daniel Göhlert einen neuen Innenverteidiger bringen wollte. Neben der überzogenen Roten Karte für Menz, der von Schiedsrichter Martin Petersen zunächst mit Belaid verwechselt wurde, gab es auch noch den zweiten Strafstoß für die Bochumer. Giovanni Federico brachte die Kugel vor 11 501 Zuschauern nach 63 Minuten zum 2:0 unter.

Das war aber noch nicht die Vorentscheidung. In Unterzahl holte Union innerhalb von neun Minuten durch Zoundi und einen umstrittenen Foulelfmeter von Silvio das 2:2 heraus. Zoundi hatte in der 75. Minute sogar die Möglichkeit zur Führung. Die Punkte gingen am Ende aber doch an die Bochumer, die durch Mirkan Aydin nach einem Freistoß und Giovanni Federico nach einem Eckball zwei weitere Standardsituationen zu Treffern nutzten.

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