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© Becker

Eisbären: Torwart Nastiuk hat große Pläne

Erst vor wenigen Tagen kam der Kanadier Kevin Nastiuk zu den Eisbären - er möchte mehr als nur Ersatztorwart sein.

Von Katrin Schulze

Die Anstrengung ist nicht zu übersehen, nachdem sich der junge Mann die Maske vom Kopf gestreift hat. Sein Gesicht ist verschwitzt, der Blick aber äußerst freundlich. Und dann weiß Kevin Nastiuk auch genau, was er zu sagen hat. Die Mannschaft habe ihn „wunderbar“ aufgenommen und er freue sich natürlich riesig, jetzt für die Eisbären spielen zu dürfen. Am vergangenen Wochenende war der 24 Jahre alte Keeper aus Texas zu seinem neuen Eishockeyklub gereist – und stand bei den beiden Auswärtspartien gegen Mannheim und Krefeld schon im Kader. Spielen durfte er noch nicht.

Auch beim Heimspiel am Freitag gegen den Tabellendritten aus Wolfsburg (Beginn 19.30 Uhr) wird Nastiuk nicht das Tor der Berliner hüten. Weil Trainer Don Jackson ihn erst einmal über längere Zeit im Training beobachtet hat. Und weil Nastiuk ohnehin nur als Ersatz für Stammtorhüter Rob Zepp eingeplant ist – vorerst zumindest. Ein wirklicher Konkurrenzkampf wird sich zwischen dem Neuen und seinem erfahreneren Kollegen in dieser Saison nicht mehr entwickeln. Das weiß auch Nastiuk; er gibt sich nordamerikanisch professionell. „Rob ist ein hervorragender Goalie“, sagt er. „Wenn ich eine Chance bekommen sollte, werde ich diese aber auf jeden Fall nutzen und zeigen, was ich kann.“

Dass Nastiuk noch vor Beginn der Play-offs seine Chance bekommen wird, steht fest, denn „er braucht Spielpraxis“ wie Trainer Jackson findet. Zuletzt spielte der Kanadier für die Corpus Christi Icerays in der Central Hockey League, einer unteren nordamerikanischen Spielklasse. Die Icerays waren jedoch nur eine von zahlreichen Stationen auf seinem Weg nach Europa – in den vergangenen sechs Jahren tingelte Nastiuk durch halb Amerika, ohne ein langfristiges Engagement einzugehen. „Jetzt will ich mich endlich stabilisieren“, sagt er. „Und auf lange Sicht ist mein Traum natürlich, in der NHL zu spielen.“

Nastiuk war einst gar nicht weit entfernt von der amerikanischen Profiliga, da sich die Carolina Hurricanes im Jahr 2003 die Rechte an dem Goalie gesichert hatten. Danach aber „ging es für mich ständig auf und ab“. Seine Form aus Teenager-Zeiten hat der Kanadier in den zurückliegenden Jahren nicht mehr wiedergefunden. Doch die Eisbären glauben trotzdem an das Potenzial ihrer Neuverpflichtung. „Er hat sehr gute Reflexe und wird uns mit Sicherheit weiterhelfen“, sagt Coach Don Jackson. Gut möglich also, dass Kevin Nastiuk seinem Klub diesmal länger treu bleibt.

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