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Unverhofftes Spitzenspiel: Eisbären spielen beim Team der Stunde

Die Eisbären treten zum Spitzenspiel bei den Krefeld Pinguinen an. Dabei war die Mannschaft im Vorjahr noch ein Punktelieferant.

Als im Sommer der Spielplan der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) veröffentlicht wurde, hatte niemand erwartet, dass das Kalenderjahr für die Eisbären mit einem Spitzenspiel enden würde. Doch nun müssen sie einen Tag vor Silvester (16.30 Uhr) beim Tabellenzweiten antreten. Denn das sind die Krefeld Pinguine nach ihrem spektakulären 6:5-Sieg in Köln am Freitag. In der vergangenen Saison hatten die Krefelder sich nicht einmal für die Pre-Play-offs qualifiziert, gegenwärtig sind sie das erfolgreichste Team der Liga: 13 von 14 Spielen haben sie zuletzt gewonnen.

Nun wäre es einfach, den Krefelder Höhenflug mit einem Namen zu begründen: Seit dem Beginn des Arbeitskampfes in der National Hockey League (NHL) verstärkt Christian Ehrhoff, einer der weltbesten Verteidiger, seinen Heimatverein, bei dem er als Kind das Eishockeyspielen lernte. Acht Tore und 18 Vorlagen verbuchte der Mann von den Buffalo Sabres, er dirigiert das Überzahlspiel und führt die Mannschaft mit natürlicher Autorität an. „Seine Einstellung ist unübertroffen, es ist eine Freude, ihn zu trainieren“, sagt Krefelds Coach Rick Adduono. „Er gibt immer hundert Prozent, im Spiel und in jedem Training. So ist er ein perfektes Vorbild für seine Mitspieler. Das macht meine Arbeit einfacher.“ Auch jenseits des Eises ist der NHL-Star ein Aushängeschild des Teams. „Selbst als er Grippe hatte, hat er noch in der Innenstadt Autogramme geschrieben,“ erzählt Adduono. Das zeige Ehrhoffs Professionalität, aber auch, wie sehr ihm die Stadt am Herzen liege. „Krefeld kann sich glücklich schätzen, ihn zu haben“, sagt Adduono. Nun ist Ehrhoffs Zeit in der Heimat begrenzt: Sobald der Tarifstreit beendet ist, wird er nach Buffalo zurückkehren. Das Team wird aber auch dann noch von seinem Einfluss zehren. „Natürlich verlieren wir an Qualität. Aber alle Spieler haben viel von ihm gelernt,“ sagt Adduono.

Es ist aber nicht nur der Ehrhoff-Effekt, der für die erstaunliche Verbesserung der Krefelder verantwortlich ist. In der vergangenen Saison habe die Mannschaft aufgrund vieler Verletzungen nie ihr wahres Niveau erreicht, sagt Adduono. Zudem habe er in der Sommervorbereitung einiges verändert. „Wegen unseres geringen Budgets arbeiten wir stärker mit jungen Spielern, um etwas für die Zukunft aufzubauen.“ Dabei schaue er nicht auf Namen. „Wir akzeptieren keine Ausreden. Jeder Spieler muss immer alles für die Mannschaft geben“, sagt er. Aufgrund dieses Anspruchs stieg die Leistungsdichte im Team. Immer schon standen ein paar herausragende Individualisten im Kader, aber dahinter ließ die Qualität rapide nach. Das hat sich geändert. Auch Spieler wie Andreas Driendl oder Sinan Akdag, die schon länger in Krefeld spielen, entwickelten sich zuletzt zu Leistungsträgern.

Mit der Erfolgsserie wuchs natürlich auch das Selbstvertrauen. Rick Adduono beschreibt den neuen Charakter seines Teams so: „Wir haben dafür gesorgt, dass niemand aufgibt – egal wie es steht.“

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