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Sebastian Vettel hat im Kampf um den WM-Titel wertvollen Boden verloren.

© AFP

Nach dem Rennen von Monza: Red Bull rätselt über Vettels wiederholtes Aus

In einem normalen Auto geht die Lichtmaschine eher selten kaputt. Auch bei einem Formel-1-Wagen gibt es anfälligere Elemente. Deshalb ist Vettels Arbeitgeber Red Bull jetzt sauer.

Es waren nur noch etwas mehr als 30 Kilometer zu fahren, als der Red Bull mit defekter Lichtmaschine auf der Wiese neben der Strecke ausrollte. Und Sebastian Vettels WM-Hoffnungen einen heftigen Rückschlag erlitten. Der Fahrer selbst, die technischen Verantwortlichen und die Fans rätseln nun: Wie kann sich ein solcher Defekt in der hochtechnisierten Formel 1 wiederholen? Denn bereits beim Großen Preis von Europa in Valencia streikte die Lichtmaschine.

In einem normalen Auto geht sie in der Regel eher selten kaputt. Auch bei einem Formel-1-Auto gibt es anfälligere Elemente. Deshalb ist Vettels Arbeitgeber Red Bull sauer auf Renault. Die Franzosen sind für die Lichtmaschine verantwortlich. Und das erneute Auftreten des Problems ist besorgniserregend: In Spanien kostete der Ausfall Vettel den Sieg, in Monza einen fünften, vielleicht vierten Platz. Und auch andere Fahrer hatten mit derartigen Defekten zu kämpfen. In Valencia erwischte es den Lotus-Renault- Piloten Romain Grosjean und am Samstag in Monza beinahe Grosjeans Ersatzmann Jérôme d’Ambrosio. Dieser Fast-Defekt könnte nun allerdings eine Chance für die Renault-Ingenieure sein. Denn dabei gelang es, das Problem früh zu erkennen und das Auto abzustellen. In den anderen Fällen hatte die Lichtmaschine so überhitzt, dass alle Teile im Inneren komplett zusammengeschmolzen waren, was eine Ursachenforschung nahezu unmöglich machte.

Jetzt soll zu Hause im Werk der Grund gefunden werden. Nach Valencia wurde zwar bereits einiges unternommen, zum Beispiel der Rückgriff auf eine ältere Charge oder andere Motorenkennfelder. Allerdings war das wohl vergeblich. „Vielleicht können wir da, wo noch nicht alles kaputt ist, nachvollziehen, was passiert“, hofft Renault-Motoreningenieur Remi Taffin. Noch aber ist auch er ratlos. Warum beispielsweise taucht das Problem bei Red Bull oder Lotus auf, nicht aber beim Team Williams, wo die gleichen Komponenten verwendet werden? Taffin ist sich nur sicher, dass es nicht an einer spezifischen Fahrweise liegt. Der Fehler müsse irgendwo in dem Aggregat selbst stecken. Dennoch sei das alles schwer verständlich, „denn wir haben seit 2011 fast nichts geändert. Und da hat immer alles funktioniert“. Red-Bull-Teamchef Christian Horner macht derweil Druck: „Das Problem muss gelöst werden. So können wir nicht Weltmeister werden.“

Von der reinen Leistungsfähigkeit hat man beim österreichischen Team den Titel noch im Visier, trotz der 39 Punkte Rückstand auf Fernando Alonso. Nach den Hochgeschwindigkeitsstrecken, wo die Motorleistung eine wichtige Rolle spielt, sind die restlichen sieben Rennen kurvenreicher. Das liegt Red Bull eher.

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