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Alle zusammen, jeder für sich: In der Philologischen Bibliothek von Lord Norman Foster lernt es sich in architektonisch interessanter Umgebung.

© Peter Himsel

Bibliotheken: Die größte Lerngemeinschaft auf dem Campus

Orte des Wissens: Wie sich Studierende in den Bibliotheken zurechtfinden und warum das gesammelte Wissen in die Hosentasche passt.

Mit Beginn des Semesters wird sie für viele Studierende zur zweiten Heimat – zumindest zeitweise: die Bibliothek. In den Räumen der Fachbibliotheken oder der Universitätsbibliothek auf dem Campus bedeutet die Ansage „Zeit für die Hausarbeit“ nicht den Griff zu Besen und Kehrblech, sondern zu Buch, Laptop und Notizblock. Auch wer für eine Prüfung lernen oder ein Referat vorbereiten muss, ist hier am richtigen Ort.

Die Konditionen für den Zweitlernsitz sind ideal: Die neue Campusbibliothek an der Fabeckstraße misst allein rund 10.000 Quadratmeter. Und buchstäblich obendrauf gibt es eine Dachterrasse. Wer sich in der Bibliothek für Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Psychologie zum Lernen niederlässt, kann sich gar über einen Springbrunnen freuen.

Und wo sonst lässt sich das Selbststudium schöner gestalten als in einem vom Stararchitekten Lord Norman Foster entworfenen Bau wie der – gerade zehn Jahre alt gewordenen – Philologischen Bibliothek? Strom und Internet gibt’s für alle Besucher der Bibliothek gratis, Lernen ohne Schließzeiten ist dank des Zugriffs auf elektronische Medien von überall aus möglich. Und kostenlos ist das Angebot für Studierende der Freien Universität sowieso – der gültige Studierendenausweis gilt als Benutzerausweis. Einzig die Hausregeln gilt es zu beachten, schließlich sind die Bibliotheken Treffpunkt für die größte Lerngemeinschaft auf dem Campus: Der Bibliotheksknigge erklärt die „Dos and Don’ts“ des Bibliotheksbesuchs.

Prima Suche mit Primo

Insgesamt 15 Bibliotheken mit rund acht Millionen Druckmedien, 70.000 elektronischen Zeitschriften und mehr als einer halben Million E-Books gibt es in den Bibliotheken der Freien Universität. Hinzu kommen mehr als 1600 elektronische Datenbanken, die einen Zugriff auf eine Vielzahl elektronischer Quellen ermöglichen. Um bei der Menge gesammelten Wissens nicht den Überblick zu verlieren, gibt es das Bibliotheksportal „Primo“ – eine Art Google-Suche für die vielen elektronischen und gedruckten Medien in den Bibliotheken. Die Suchergebnisse über Primo liefern sogenannte Kataloginformationen, verraten also, wo ein Buch steht, ob es ausgeliehen ist oder bestellt werden muss. Primo enthält außerdem Daten aus einem Mega-Index mit Zugriff auf rund eine Milliarde Volltexte; neben E-Books auch Zeitschriftenaufsätze, Zeitungsartikel, Buchbesprechungen sowie Bildmaterialien.

Studierende und Angehörige der Freien Universität können von überall aus auf diese elektronischen Medien zugreifen. Ganz gleich ob im heimischen WG-Zimmer, während des Auslandssemesters oder bei der Fahrt mit Bus oder Bahn – das gesammelte Wissen der Bibliotheken passt in jede Hosentasche. Dafür müssen das Smartphone, der Laptop oder das Tablet über das „Virtual Private Network“ (VPN) im Campusnetz eingewählt sein. Wie das funktioniert, wird auf den Internetseiten der Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung (ZEDAT) erläutert: www.zedat.fu-berlin.de/VPN

An Bücherregalen browsen

Für die Nutzung von gedruckten Medien sind zwei Typen von Bibliotheken zu unterscheiden: In Bibliotheken mit sogenannter Freihandaufstellung können Bibliotheksbesucher selbst in den Regalen nach Literatur suchen. Die Bücher in den Bibliotheken der Freien Universität Berlin sind größtenteils nach der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) sortiert. Das bedeutet, dass sich die Systematisierung nach Wissensgebieten richtet, denen jeweils ein Buchstabe zugeordnet ist. Bücher zum selben Thema oder auch solche desselben Autors stehen eng beieinander.

Damit können Besucher „am Regal browsen“, also entlang der Bücherregale stöbern und mehr oder weniger zufällig auf weitere Literatur stoßen. Im Gegensatz zur Freihandaufstellung müssen bei der Magazinaufstellung Medien vom Bibliothekspersonal herausgesucht und bereitgestellt werden. Bestellungen aus dem Magazin können online oder vor Ort aufgegeben werden. Etwa eine Stunde sollten Besucher einplanen, bis das Buch in der Bibliothek dann bereitliegt.

Wann die Pforten offen stehen

Apropos Zeit: Mit Öffnungszeiten wochentags von 9 bis 22 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 20 Uhr stehen die Pforten der Philologischen Bibliothek und der neuen Campusbibliothek am längsten offen, die Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft ist wochentags von 8 bis 22 Uhr, am Wochenende von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die Universitätsbibliothek in der Garystraße schließt in der Woche um 20 Uhr und bleibt am Wochenende geschlossen.

Andere Fachbibliotheken – etwa die der Musik- und Theaterwissenschaften, die Bibliotheken des Kunsthistorischen Instituts oder die Bibliothek der Veterinärmedizin – bleiben am Wochenende ebenfalls zu. Die Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek und die Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien sind sonnabends von 10 bis 18 Uhr geöffnet und sonntags geschlossen.

Viele Fachbibliotheken bieten zu Semesterbeginn Führungen an, in speziellen Seminaren der Universitätsbibliothek gibt es Tipps zur Literaturrecherche und auf der Website der Universitätsbibliothek Erklärvideos und Anleitungen. So können sich alle Studierenden von ihrem ersten Tag an in der Bibliothek wie zu Hause fühlen.

Annika Middeldorf

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