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Ein Raum im Raum. Mit Schiebetüren lassen sich die Gegenstände im "Gliss Walk In" von Molteni geschickt vom Wohnbereich abtrennen.

© Molteni

Begehbarer Kleiderschrank: Da passt noch was rein

Fast jede Frau und viele Männer träumen davon: ein begehbarer Kleiderschrank, der allen Platzsorgen ein Ende bereitet. Eine Lösung, die vorhandene Räume neu und pfiffig verändern kann.

Die Zuschauerinnen erinnern sich vielleicht noch an die Szene aus der Kultserie „Sex and the City“: Mr. Big zeigt seiner Angebeteten Carrie Bradshaw den begehbaren Kleiderschrank in einer potentiellen gemeinsamen Wohnung. Nicht, dass das Luxusappartement an sich die Hauptdarstellerin nicht schon in Verzückung bringt. Doch das Ankleidezimmer mit seinen beleuchteten Milchglastüren verschlägt ihr fast den Atem. „Oh my God“ bringt sie nur heraus. „Das ist Liebe auf den ersten Blick.“ Erst als sie ihre gerade erstandenen High Heels auf das Schuhboard stellt, ist sie sich sicher, dass sie nicht träumt.

Möglicherweise würde nicht jede Frau derart ausflippen, aber einen Ort, wo alle Schuhe, Kleider, Hosen, Gürtel, Krawatten, Taschen und Tücher einen festen Platz haben, hätten sicher viele gerne in ihrer Wohnung. Ein Luxus, den sich nur Villenbesitzer leisten können? Weit gefehlt. Auch auf wenigen Quadratmetern lässt sich ein Walk-In-Closet, wie der begehbare Kleiderschrank neuerdings genannt wird, unterbringen.

"Warm" von Flou lässt genügend Raum für individuelle Lösungen.
"Warm" von Flou lässt genügend Raum für individuelle Lösungen.

© Flou

Denn solch ein Kleiderschrank ist auch mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu realisieren. Man benötigt dafür nicht einmal einen eigenen Raum und auch sonst keine besonderen Voraussetzungen, stellt Uta Bergmann von der Firma Raumplus klar, die Schranksysteme und Raumteiler herstellt. „Mit Hilfe von drei Gleittüren lässt sich zum Beispiel eine Ecke in einem Zimmer abtrennen. Auf diese Weise entsteht ein dreieckiger Kleiderschrank“, sagt sie. Auch Wandschrägen in einem Dachgeschoss oder Nischen können zu Stauraum werden.

Den Einbau sorgfältig planen

Wichtig ist, dass der Einbau eines begehbaren Kleiderschranks zuvor sorgfältig bedacht wird. Einige Firmen bieten dafür eine Planungshilfe an. Dabei macht der Kunde eine Bestandsaufnahme, was er genau in seinem Schrank unterbringen will und wo. Handtuchstapel werden ausgemessen, Kleider und Blusen gezählt und schließlich können auch noch sinnvolle Accessoires und Ordnungshilfen eingeplant werden. Das könnte ein Auszug für Gürtel sein, eine bewegliche Kleiderstange, um die Garderobe zusammenzustellen, Kästchen, in denen die Unterwäsche nach Sets sortiert wird, oder ein schmales Fach fürs Bügelbrett.

"Backstage" von B&B Italia bietet Raum für ungestörtes Ankleiden.
"Backstage" von B&B Italia bietet Raum für ungestörtes Ankleiden.

© B&B Italia

Um den Schrank nach ergonomischen Gesichtspunkten sinnvoll zu gestalten, wird auch die Körpergröße einbezogen. Dinge, an die man oft ran muss, sollte man ohne übermäßiges Bücken oder Strecken erreichen können.

Viele Systeme lassen sich zentimetergenau auf die Raumsituation zuschneiden. Ganz neu ist das System „Backstage“ von B&B Italia, das Antonio Citterio nicht nur für Schlafzimmer entwickelt hat. Dank seiner hochwertigen Materialien macht es sich auch in Wohnräumen gut. Das Türsystem ließ sich der italienische Hersteller extra patentieren, denn durch einen speziellen Rotationsmechanismus lassen sich die Türen komplett und trotzdem besonders platzsparend öffnen. Sobald man den Schrank aufmacht, wird sein Inhalt in warmes und zugleich helles Licht getaucht, sodass auch Kleinigkeiten schnell zu finden sind.

Mit warmen Materialien Wohlfühleffekt schaffen

Der italienische Designer Pierro Lissoni, der bereits für Lema Stauraumlösungen wie das System „Hangar“ erfand, hat für Porro „Storage“ entworfen. Der Name ist Programm. Ohne viel Aufwand lässt sich das System von einem gewöhnlichen in einen begehbaren Kleiderschrank verwandeln.

Pierro Lissoni entwarf das System "Hangar" für Lema. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes raumgreifend.
Pierro Lissoni entwarf das System "Hangar" für Lema. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes raumgreifend.

© Lema

Was dem Designer am Herzen liegt, ist ein Wandel des Stauraumwunders von einem rein funktionalen Möbel zu einem emotional ansprechenden Ort, an dem man sich gerne aufhält. Er vergleicht es mit dem Badezimmer, das sich im Laufe der Zeit von der zweckmäßigen Nasszelle zum wohligen Wellnesstempel entwickelt hat.

Pierro Lissoni erreicht diesen Wohlfühleffekt besonders durch warme Materialien wie verschiedene Holzarten, in denen das Innenleben des Kleiderschranks, aber auch die Rahmen der Gleittüren angeboten werden. Er kann so eingesetzt werden, dass er entweder im Raum fast unsichtbar ist als auch einen großen Raum definieren.

Mit seinen zahlreichen Unterbringungslösungen für Schuhe, Kleidung und Accessoires und mit seinen beleuchtbaren Fächern und der Intimität des Raumes würde dieses Modell gewiss auch bei Carrie Bradshaw aus „Sex and the City“ wahre Begeisterungsstürme hervorrufen.

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