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Wirtschaft: an Susanne Meunier Finanztest (Stiftung Warentest)

„Riestern“ Sie lieber privat

Ich habe einen Riester-Vertrag, der über einen Fonds läuft. Ich möchte diesen Fonds kündigen und die Riester-Förderung über meine betriebliche Altersvorsorge laufen lassen. Entstehen mir gegebenenfalls Nachteile durch diesen Wechsel, und was muss ich eventuell sonst noch beachten?

Die Riester-Förderung für eine Betriebsrente ist genauso hoch wie beim privaten Riester-Vertrag. Sie haben also keine zusätzlichen Vorteile, wenn Sie künftig über den Betrieb statt privat „riestern“. Gleichzeitig sind nach heutiger Rechtslage auf die später aus einem privaten Riester-Vertrag ausgezahlten Renten keine Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge fällig. Eine betrieblich gesparte Riester-Rente ist bei der Auszahlung dagegen beitragspflichtig. Das ist ein echter Nachteil und spricht klar für einen privaten und nicht für einen betrieblichen Riester-Vertrag. Nur wenn sich Ihr Arbeitgeber kräftig an Ihrem Sparen beteiligt, könnte es sinnvoll sein, künftig über den Betrieb zu „riestern“.

Vielleicht gibt Ihr Arbeitgeber aber auch zu einer nicht Riester-geförderten Betriebsrente über eine Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung etwas dazu. Fragen Sie doch einmal nach. Auch hier winkt eine umfassende staatliche Förderung. In der Ansparphase sind in diesem Jahr Beiträge bis zu 2520 Euro steuer- und sozialabgabenfrei. Weitere 1800 Euro können Sie steuerfrei über den Betrieb für Ihren Ruhestand sparen, wenn Sie noch kein Geld in eine vor 2005 begonnene Direktversicherung stecken. Mit einem solchen Vertrag können Sie also über die Riester-Rente hinaus für Ihr Alter sparen.

Kündigen Sie Ihren bestehenden Riester-Vertrag, müssten Sie übrigens die gesamte Förderung zurückzahlen. Damit verlieren Sie die staatlichen Zulagen und auch mögliche Steuervorteile. Wie viel Sie von Ihren Einzahlungen zurückbekämen, hängt außerdem von der Höhe der Kosten seit Vertragsbeginn ab, die Ihr Anbieter Ihnen in Rechnung gestellt hat, und natürlich von der Wertentwicklung der Fondsanteile. Besser ist es, einen Riester-Vertrag nicht zu kündigen, sondern ihn gegebenenfalls nur zu wechseln. Dann bleibt die bisherige Förderung erhalten. Foto: promo

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an Susanne Meunier

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