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Flachbild

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Flachbildfernseher im Test: Das große Flimmern

LCD schlägt Plasma, Klein schlägt Groß, viele auch teure Geräte sind von durchschnittlicher Qualität. Häufig ist außerdem der Stromverbrauch hoch.

Fernseher. Dutzende. Hunderte. Vielleicht sogar tausende. In allen Größen, Farben, Preisklassen – aber nicht Formen. Egal von welchem Hersteller die Geräte gefertigt wurden, flach waren sie alle: Wer vor ein paar Monaten durch die Hallen der Funkausstellung lief, fühlte sich wie in einer überdimensionierten Abteilung eines Fernsehfachgeschäfts. Radio? Audio? Computer? Unter ferner liefen.

Das zeigt sich auch auf dem Markt. „Flachbildfernseher sind das, was wir ohne Frage am meisten verkaufen“, erklärt ein Abteilungsleiter eines großen Berliner Elektronikkaufhauses. Um ihn herum tobt das Weihnachtsgeschäft.

Ein Grund für die Stiftung Warentest, bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die flachen Fernseher unter die Lupe zu nehmen, die in einer guten Woche unter fraglos mehr als einem Tannenbaum liegen werden. Diesmal im Test: 18 LCD-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale zwischen 80 und 107 Zentimetern sowie sechs Plasmafernseher mit rund 107 Zentimetern Bildschirmdiagonale. Preislich bewegten sich die LCD-Fernseher zwischen 760 Euro und 1920 Euro, die Plasmageräte zwischen 1080 Euro und 2680 Euro.

Das Fazit: LCD schlägt Plasma, Klein schlägt Groß, viele auch teure Geräte sind nur von durchschnittlicher Qualität. Nur sieben der getesteten Geräte bekamen die Note „gut“, vier davon waren Modelle mit der kleinsten Bildschirmdiagonale. Sechs der mit „gut“ ausgezeichneten Gerät waren Fernseher auf LCD-Basis (siehe Kasten). Dazu passt: Das einzige mit dem Prädikat „ausreichend“ bewertete Modell – der Hitachi P42T01 – war ein Plasmagerät. Dies war dann in puncto Bildqualität auch gleich das schlechteste Modell des gesamten Jahres 2007, in dem die Stiftung Warentest insgesamt 67 Flachbildgeräte begutachtet hat. Geachtet haben die Tester in erster Linie auf Bildqualität, Ton und Bedienungsfreundlichkeit, darüber hinaus gingen Videotextbedienung, Ausstattung und Umwelteigenschaften in die Gesamtnote ein.

Besonders auf letzteres Kriterium sollte beim Kauf aufpassen, wer sich um seine Stromrechnung sorgt. Verbrauchen die 80-Zentimeter-LCD-Geräte im Test 88 bis 141 Watt, kommen die großen Brüder auf satte 108 bis 219 Watt. Noch mehr Energie fressen die Plasmafernseher, die meist Werte von um die 300 Watt erreichen – bei vier Stunden Fernsehkonsum täglich sind das immerhin rund 80 Euro Stromkosten im Jahr. Schlimmster Energiefresser im Test war der Panasonic TH-42PZ700, der stolze 450 Watt verbraucht. Allerdings hat der Fernseher auch das beste Bild. Im Gesamturteil kam er dann noch auf die Note 3,0.

Die Tonqualität aller getesteten Geräte lag wie erwartet im Mittelfeld. Die Erfahrung zeigt, Flachbildschirme punkten nur selten mit gutem Klang. Nur sechs Geräte bekamen diesmal die Note „gut“, während sieben Modellen auf diesem Feld eine gerade mal „ausreichende“ Leistung attestiert wurde. Der Rest dümpelt im Mittelfeld.

Überrascht zeigten sich die Tester diesmal jedoch von der Tatsache, dass die überprüften Fernseher in puncto Qualität bei hochauflösenden Bildern (HDTV) nur mittelmäßig abschnitten. „In der Vergangenheit war das eigentlich nie ein Problem“, sagt eine Prüferin. Im aktuellen Test erreichten neun Fernseher jedoch nicht mal mehr die Note „gut“.

Momentan ist das nur ein kleines Problem, da Bildquellen für HDTV noch rar sind. Doch wer will schon einen Fernseher, den er jetzt für 1500 Euro kauft, verschrotten, wenn er sich demnächst einen Blu-Ray- oder eine HD-DVD-Spieler für hochauflösende Filme zulegt? Dann müsste zum nächsten Weihnachtsfest schon wieder ein neuer Flachbildfernseher unter der Tanne liegen.

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