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Futterautomat

© privat

Kaufen oder nicht: Flocke, Futter!

Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. Aber jetzt probt das Personal den Aufstand. Andreas Menn testet einen Futterautomaten für Katzen.

„Schrapp, schrappschrapp, SCHRAPP!“ Jeden Morgen um halb sechs gibt es Radau an unserer Schlafzimmertür. Flocke, unsere neue Mitbewohnerin, hat Hunger. Ich ziehe das Kissen über den Kopf und bete, dass das Geschrammel verstummt. Jetzt miaut es auch noch herzzerreißend! Damit hat sie uns. Nur ein Scheusal würde weiterschlafen. Ich zähle langsam bis zehn. Bei sechs steht meine Freundin auf und tastet sich zur Tür. Glück gehabt!

Der Buchautor Ralf Schmitz sagt: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. Genau so ist es. Aber jetzt probt das Personal den Aufstand im Flockeland! Wir haben den Futterautomaten TX 4 von Trixie gekauft, den gibt es für 40 Euro im Internet, zum Beispiel bei www.zooplus.de. Damit können wir Flocke auf Knopfdruck füttern, und wenn es morgens um drei sein muss. Es wird jetzt maschinell gefüttert, miau!

Das mit Batterien betriebene Gerät hat die Größe eines Pizzatellers und die Höhe eines Christbaumständers. Die Futterschale fasst vier Portionen, per Zeitschaltuhr dreht sie sich zur vorgegebenen Uhrzeit weiter und gibt das jeweils nächste Fach frei. Sogar ein Lockruf lässt sich aufnehmen, damit die Katze weiß, wann sie dran ist. Bis zu vier Tage lang könnten wir Flocke damit versorgen, aber dann bräuchten wir wahrscheinlich auch noch einen Streichelautomaten.

Die „Bedienungsanleitung“ besteht aus einer halben Seite und liest sich wie eine Textaufgabe: „Setzen Sie die kleine Abdeckung für den Einzelnapf auf den nicht abgedeckten Napf. Die Öse muss über den kleinen Haken des anderen Deckels gelegt werden.“ Alles klar? Flocke würde einen fürchterlichen Buckel machen, wenn sie das lesen müsste. Nach einigem Hin und Her haben wir alle Teile richtig ineinandergefügt, der TX 4 ist startklar.

Der nächste Morgen beginnt mit einem Rückschlag. Pünktlich um halb sechs Gekratze an der Türe. Offenbar haben wir den Automaten falsch eingestellt. Flocke bekommt von uns ihren gewohnten Napf à la Pute mit Reis. Wir programmieren das Futter-Ufo neu, aber auch am nächsten Morgen startet es nicht. „Es funktioniert nicht, aber wenn man es ganz genau richtig bedient, dann könnte es vielleicht funktionieren“, sagt meine Freundin.

Am Tag drei klappt es schließlich: Summend öffnet sich das erste Fach, aus dem Lautsprecher schallt es: „Flockeeee, Futter!“ Sie dreht ein Ohr Richtung Küche, senkt würdevoll die Augenlider, lässt sich aber nicht weiter beeindrucken. Von einer Maschine lässt sie sich nicht herbeiordern. Abends sind drei von vier Fächer noch halb voll. Wer aber hat diesen Test nicht bestanden: wir, TX 4 oder Flocke?

DAS TESTURTEIL: Vier von zehn möglichen Punkten

Andreas Menn

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