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KAUFEN oder NICHT: Gemischte Gefühle

Karoline Kohler testet eine Cocktail-Essenz

Karoline Kohler testet eine Cocktail-Essenz.

Sonne, Meer und Strand – dazu ein Cocktail in der Hand – wie wäre es mit einem „Swimming Pool“? Nicht jeder hat eine perfekt sortierte Bar oder das rechte Händchen fürs Mixen. Für solche Fälle gibt es Fertigprodukte. Eines davon steht derzeit beim Discounter Plus im Regal: „Cocktail-Base“ – mit dem Versprechen: „Ready to mix“.

Ein Gebinde besteht aus sechs Fläschchen mit je einer 40-Milliliter-Packung Likör, erhältlich in den Varianten Pina Colada und Swimming Pool oder Tequila Sunrise und Mai Tai. Die Optik erinnert an ein Produkt aus dem Labor. Dieser Eindruck wird verstärkt, kippt man den Inhalt – eine 32 volumenprozentige Mischung verschiedener Alkoholika – in ein Glas. Zur intensiv blau leuchtenden Flüssigkeit gibt man Ananassaft und Sahne hinzu. Das Ganze wird mit gestoßenem Eis vermischt, fertig ist der „Swimming Pool“. Das Resultat wird dem Namen – farblich – gerecht und mit der mitgelieferten Cocktaildeko geschmückt. Die Skalierung des Plastikfläschchens sorgt für richtiges Abmessen und garantiert den Erfolg auch ohne Barkeeper-Ausbildung. Das Prädikat: „idiotensicher“.

Zwar ist der Flair bei der Zubereitung nicht mit dem einer echten Cocktailbar zu vergleichen. Dennoch ist das Ergebnis überzeugend im Geschmack. Billig ist das Produkt des Spirituosenherstellers Uwe Müller aus Baden-Württemberg nicht. Umgerechnet kostet ein Liter „Cocktail-Base“ 18,50 Euro. Pro Packung sind es 4,44 Euro – eine Schnapszahl.

Schade, dass die Verpackung nicht verrät, was genau in den Fläschchen steckt. Vielleicht ist das besser so. Wer will sich schon die Cocktaillaune von einer Auflistung mit Farb- und Zusatzstoffen vermiesen lassen? Trotzdem gibt es dafür Punktabzug. Auch wenn mich mein ernährungswissenschaftlich geschultes Gewissen quält: Bei mir überwiegt die Zustimmung, weil es nichts Schlimmeres gibt, als sich bei einer Party auf einen Cocktail zu freuen und von einem Gemisch schlecht abgestimmter Alkoholika enttäuscht zu werden. Für Leute, die nicht mixen können, kann das Fertigprodukt die Rettung sein – und für deren Gäste.

Das Testurteil: 8 Punkte (von 10 möglichen)

Karoline Kohler

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