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Wirtschaft: SAP investiert – und die Rendite sinkt

Frankfurt am Main - Der Mittelstand soll Europas größten Softwarekonzern SAP in den kommenden Jahren einen weiteren Umsatz- und Gewinnschub verschaffen. „Wir werden ein neues Geschäftsfeld aufbauen, das sich auf das aktuelle Nichtkäuferpublikum im Mittelstand konzentriert“, sagte Vorstandschef Henning Kagermann am Mittwoch auf einer Bilanzpressekonferenz.

Frankfurt am Main - Der Mittelstand soll Europas größten Softwarekonzern SAP in den kommenden Jahren einen weiteren Umsatz- und Gewinnschub verschaffen. „Wir werden ein neues Geschäftsfeld aufbauen, das sich auf das aktuelle Nichtkäuferpublikum im Mittelstand konzentriert“, sagte Vorstandschef Henning Kagermann am Mittwoch auf einer Bilanzpressekonferenz. Der Konzern wird dafür 2007 und 2008 rund 300 bis 400 Millionen Euro investieren. Auch damit will SAP das bis 2010 gesetzte Ziel erreichen und die Kundenzahl weltweit von derzeit 38 000 auf 100 000 steigern. Im Jahr 2006 konnte der Konzern 6 000 neue Abnehmer gewinnen. Der Umsatz kletterte um zehn Prozent auf 9,4 Milliarden Euro, der Gewinn um 25 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. SAP hatte allerdings beim Umsatz mit mehr gerechnet.

Analysten zeigten sich von den Zahlen enttäuscht, weil die Marge durch die Aufwendungen für die Mittelstandssoftware leicht sinken wird, und reagierten skeptisch auf die Wachstumschancen. Der Aktienkurs sackte am Mittwoch um mehr als sechs Prozent ab. Kagermann räumte ein, dass man nicht alle gesetzten Ziele erreicht habe. Das Wachstum war aber solide. Das vierte Quartal 2006 sei das zwölfte Quartal hintereinander gewesen, in dem SAP den Umsatz mit Softwarelizenzen zweistellig gesteigert habe. In Europa konnte SAP erstmals seit 2000 wieder zweistellig zulegen. Weltweit beziffert SAP seinen Marktanteil bei Unternehmenssoftware auf jetzt 24 Prozent nach 21,8 Prozent vor Jahresfrist.

Mit der neuen Mittelstandssoftware, die laut Kagermann auf einen Markt mit einem Volumen von etwa 70 Milliarden Euro zielt, soll kleineren mittelständischen Firmen nicht nur die Arbeit erleichtert, sondern auch deren Kosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Wenn die Software ab 2010 voll im Markt etabliert ist, rechnet Kagermann mit 10 000 neuen Kunden pro Jahr und einem zusätzlichen Umsatz von etwa 800 Millionen Euro.

Dabei entstehen auch neue Jobs. In Deutschland wurden rund 300 neue Stellen geschaffen, hier arbeiten jetzt rund 15 000 Menschen für SAP. Weltweit sind es 39 400. Auch 2007 will SAP 3500 Jobs schaffen, davon rund zehn Prozent in Deutschland. Für 2007 erwartet SAP laut Kagermann ein Umsatzplus zwischen zwölf und 14 Prozent.

Am Rande der Konferenz deutete Kagermann seine Bereitschaft an, auch weiterhin an der SAP-Spitze zu stehen. Zwar vermied er ein klares Statement zu seiner weiteren Zukunft. Allerdings erklärte er auf Nachfrage, dass ihn auch eine Befristung des Vertrags auf ein oder zwei Jahre nicht stören würde. Kagermanns Vertrag läuft in diesem Jahr aus. HB/ro

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