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Service: Lautsprechersysteme im Test

Die kleineren Boxen mit Subwoofer schneiden nur "befriedigend" ab. Besseren Klang liefern die großen Standgeräte.

1925 war ein wichtiges Jahr für Musikliebhaber. Auf der Funkausstellung in Berlin wurde damals der kurz zuvor erfundene elektrodynamische Lautsprecher der Öffentlichkeit vorgestellt. Vorbei waren die Zeiten des blechernen Klangs und des Klirrens aus den elektromagnetischen Vorgängern. Noch heute wird die Technologie von 1925 verwendet, etliche Tüftler sorgten in den vergangenen Jahrzehnten für eine Verbesserung des Klangs. Mittlerweile gibt es eine große Bandbreite an Produkten, von kleinen Hi-Fi-Kompaktanlagen bis zu High-End-Systemen mit höchster Klangqualität.

Die zwölf Lautsprechersysteme, die die Stiftung Warentest bewertet hat, sind mit Preisen zwischen 575 und 1230 Euro teuer, und deshalb eher für Musikliebhaber geeignet. Durch die wesentlich größere Membranfläche ihrer Tieftonlautsprecher bieten sie einen volleren und voluminöseren Klang als etwa die Boxen von Kompaktanlagen.

Die Warentester bewerteten acht Standlautsprecher und vier kleinere Boxenpaare mit Subwoofer. Um die Klangqualität zu prüfen, hörten sich die Tester mit allen Boxen zwei Mal je fünf Musikstücke an. Außerdem bewerteten sie die technische Qualität, die Verarbeitung und die Handhabung der Geräte. Das Ergebnis: Standlautsprecher gaben Instrumente und Stimmen unverfälschter wieder als die kleineren Geräte mit Subwoofer. So gab es „gute“ Noten auch nur für Standlautsprecher, alle vier Systeme mit Subwoofer schnitten „befriedigend“ ab.

Testsieger und bestes Standlautsprecher-System war das Boxenpaar Teufel M420F für 700 Euro. Die Tester fanden den Klang lebendig und sehr ausgewogen. Die Boxen waren zudem sehr einfach anzuschließen. Als einzige Standlautsprecher im Test haben sie einen aktiven Bass, der einen eigenen Verstärker besitzt. Der Nachteil ist, dass jede Box dafür ein Netzkabel braucht und deshalb mit 25 Watt im Betrieb sehr viel Strom benötigt. Die ebenfalls „guten“ Standboxen Canton GLE490 für 680 Euro waren klanglich fast so gut wie der Testsieger und kommen ohne Netzteil aus. Die günstigsten Standlautsprecher im Test, die JBL ES80 für 575 Euro, landeten in dieser Gruppe auf dem letzten Platz. Den Klang bewerteten die Prüfer als tendenziell nasal, aufdringlich oder etwas schrill verfärbt.

Bei den Stereo-Systemen mit aktivem Subwoofer werden zwei kleine Boxen mit einem Lautsprecher für die tiefen Töne kombiniert. Das teuerste Modell im Warentest von Heco für 1230 Euro schnitt mit den Boxen von Teufel für 745 Euro am besten in dieser Gruppe ab. Die Heco-Geräte glänzten mit der besten Verarbeitung, ihren Klang fanden die Warentester jedoch eher kühl. Die Musik aus den Lautsprechern von Teufel klang in ihren Ohren eher matt.

Das Lautsprechersystem Magnat Quantum bekam gleich in zwei Kategorien die Note „ausreichend“. Einerseits bemängelten die Tester die Verarbeitung, weil sich das Kunststofffurnier der Boxen löste. Auch bei der technischen Prüfung gab es Mängel. Abgewertet wurde das System für den mit rund elf Watt hohen Stromverbrauch im Standby. Die Tester errechneten hierfür Strom-Mehrkosten von acht Euro im Jahr.

Für einen optimalen Klang ist es wichtig, wie und wo man die Boxen aufstellt. Direkt vor der Wand oder in der Raumecke stehen sie ungünstig, weil die tiefen Töne nach hinten abgestrahlt werden. Die Wand reflektiert sie, das führt zu Wummern und einem undefinierten Klang. Bei den Boxen von Elac und Kef sind Schaumstoffstopfen beigelegt. Steckt man sie ins Bassreflexrohr, können die tiefen Töne gedämpft werden.

Wer Kinder oder Haustiere hat, sollte eher Lautsprecher kaufen, deren Membranen mit Metallgittern abgedeckt sind. Bespannungen aus Stoff bieten nur wenig Schutz. Sonst könnte die Musik bald wieder – wie vor 1925 – blechern aus den Boxen schallen.

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