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Verbraucher: Finanzkrise erhöht private Schuldengefahr nicht

Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise rutschen die Bundesbürger laut einer Studie vorerst nicht massiv in die Schulden. Die Gefahr sich zu verschulden, besteht vor allem in Berlin - während die Baden-Württemberger ihrem Ruf gerecht werden, mit Geld umgehen zu können.

Für das kommende Jahr ist bislang keine kritische Entwicklung bei der Verschuldung und Überschuldung von Privatleuten zu erwarten. Das teilte die Auskunftei Schufa am Donnerstag in Berlin mit. "Wir sehen, dass sowohl Kreditgeber als auch Kreditnehmer offensichtlich umsichtig handeln."

Mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland hätten nach wie vor keine Verschuldungsprobleme, erläuterte die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa). Die Zahl überschuldeter Haushalte liege konstant bei 2,8 Millionen. Auch der Anteil der Konsumentenkredite, die von den Kunden nicht mehr bedient werden könnten, sei mit durchschnittlich 2,5 Prozent weiterhin relativ stabil. Als überschuldet gilt ein Haushalt, wenn nach Abzug der Lebenshaltungskosten und trotz Einschränkungen bei sonstigen Ausgaben das Geld für fristgerechte Tilgungszahlungen fehlt.

Daten von 65 Millionen Bürgern

Regional ist die Verschuldungsgefahr sehr unterschiedlich. Am geringsten ist sie der Studie zufolge weiterhin in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen, am höchsten in Berlin, auch wenn sich das Risiko dort etwas verminderte. Die größten Verschuldungsprobleme nach der Hauptstadt haben demnach Bremen und Sachsen-Anhalt.

Auf kommunaler Ebene am geringsten sind die Probleme in den bayerischen Landkreisen Eichstätt, München und Starnberg. Dagegen gibt es die größten Schwierigkeiten mit Krediten in den Städten Pirmasens (Rheinland- Pfalz), Wilhelmshaven (Niedersachsen) und Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen).

Für die Studie hat die Schufa ihren anonymisierten Datenbestand über rund 65 Millionen Bürger ausgewertet. Die Einrichtung vermerkt zur Bonitätsprüfung von Privatleuten unter anderem Angaben zu Namen, Geburtsdatum, Girokonten oder Handy-Verträgen. Nicht gespeichert werden dagegen zum Beispiel Kontostände. (sf/dpa)

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