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Heidi Mahler sprach bei der Trauerfeier ein Gedicht für die Mutter.

© dpa

Abschied von Heidi Kabel: "Hanseatisch durch und durch"

Ein letztes Hamburger "Tschüs" für Heidi Kabel: Mehrere hundert Menschen haben sich am Freitag in der St.-Michaelis-Kirche von der beliebten Volksschauspielerin verabschiedet. Kabel war am 15. Juni im Alter von 95 Jahren in einem Seniorenheim gestorben.

Hamburg - Prominente aus Funk und Fernsehen, Politik und Gesellschaft erwiesen der „Hamburger Deern“ die letzte Ehre. Darunter waren die Schauspieler Uwe Friedrichsen und Jan Fedder, die früheren „Tagesschau“-Sprecher Dagmar Berghoff und Wilhelm Wieben sowie Regisseur Detlev Buck.

Die große Familie um Kabels Tochter, die Schauspielerin Heidi Mahler, nahm mit einem von Rosen und Rittersporn geschmückten Kranz Abschied. Er trug die plattdeutsche Aufschrift „Slaap goot, din Kinner“. Ein Ölgemälde erinnerte neben dem Sarg – mit roten und weißen Nelken geschmückt – an den Star des Ohnsorg-Theaters.

In den Ansprachen wurde das Bild einer einmaligen Volksschauspielerin gezeichnet, die sich von Ruhm und Ehre nicht verbiegen ließ. „Sie war hanseatisch durch und durch“, sagte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Der Norddeutsche Rundfunk müsse die TV-Übertragungen mit Heidi Kabel noch heute wiederholen, weil das Publikum dies erwarte, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. Ohnsorg-Intendant Christian Seeler sagte, 65 Jahre Zusammenarbeit seien mehr als eine glückliche Symbiose gewesen.

Jahrzehntelang war Heidi Kabel die populärste Schauspielerin des niederdeutschen Ohnsorg-Theaters, dessen Produktionen seit 1954 bundesweit im Fernsehen zu sehen waren. Sie stand in weit mehr als 160 plattdeutschen Stücken auf der Bühne. Mit 84 Jahren zog sie sich 1998 zurück. Sie litt im Alter an Demenz und lebte in den vergangenen Jahren in einem Wohnheim.

Die Natürlichkeit der Schauspielerin beeindruckte auch Prominente: „Ich habe sie nie beleidigt, sauer, böse, grantig erlebt. Sie war eigentlich immer liebenswürdig und sehr heiter“, sagte Dagmar Berghoff. Uwe Friedrichsen fasste zusammen: „Sie war einmalig!“ dpa

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