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Afrika: AIDS soll als Katastrophe gelten

Hilfsorganisationen wollen AIDS im südlichen Afrika als Katastrophe nach den Richtlinien der Vereinten Nationen anerkennen lassen. So soll die Krankheit mit Überschwemmungen und Hungersnöten auf eine Stufe gestellt werden.

In einem dringenden Appell hat die Internationale Föderation von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond (IFRC) gefordert, die Aids-Epidemie im südlichen Afrika als Katastrophe anzuerkennen. So soll die Krankheit Überschwemmungen und Hungersnöten gleichgestellt werden. Es gebe "keinen Zweifel", dass die Lage im südlichen Afrika der UN-Definition einer Katastrophe entspreche, heißt es in dem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Welt-Katastrophenbericht der IFRC. Aufgrund wirtschaftlicher Belastung und sozialer Spannungen seien die Konsequenzen der weiten Verbreitung der Krankheit für alle Menschen der Region spürbar.

Nach der Definition der Vereinten Nationen ist eine Katastrophe eine "ernsthafte Störung des Funktionierens einer Gesellschaft, die weit verbreitete menschliche, materielle oder ökologische Verluste hervorruft, die die Fähigkeit einer Gesellschaft zur Bewältigung allein mit eigenen Mitteln übersteigt". Im südlichen Afrika, wo rund zwei Drittel der weltweiten HIV-Erkrankungen aufträten, sei diese Situation gegeben. Mindestens jede zehnte Person in Ländern wie Südafrika, Simbabwe, Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Swasiland oder Sambia lebt mit dem Aids-Erreger.

Neben den hohen Kosten für die medizinische Versorgung der Infizierten ziehe die hohe Verbreitung von Aids schlechte Gesundheits- und Erziehungssysteme, den Mangel an Fachkräften sowie eine marode Infrastruktur nach sich. Dem Bericht zufolge erhalten von den 9,7 Millionen erkrankten Menschen in der Region nur drei Millionen die nötigen Medikamente. (jg/AFP)

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