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Afrika: Erdbeben fordert Todesopfer

Ein starkes Erdbeben hat im Süden Afrikas Teile der Staaten Mosambik, Simbabwe und Südafrika erschüttert und mindestens ein Menschenleben gefordert.

Johannesburg/Maputo - Nach ersten Informationen der mosambikanischen Regierung wurden fünf weitere Menschen verletzt. Das Beben mit einer Stärke zwischen 7,3 und 7,5 ließ zahlreiche Menschen kurz nach Mitternacht in Panik auf die Straßen stürzen. Sein Epizentrum lag 10 Kilometer unter der Erdoberfläche in der zentralen Manica-Provinz, nahe der Grenze zu Simbabwe. In der Hafenstadt Beira wurden mehrere Gebäude beschädigt. Entgegen ersten Berichten gab es jedoch keine Einstürze.

Die mosambikanische Regierung hatte im Rundfunk mit Hinweis auf die zu erwartenden Nachbeben dazu aufgerufen, vorerst nicht in die Gebäude zurückzukehren. Sie entsandte Hilfstrupps in die spärlich besiedelte ländliche Region. Das Beben gilt als eins der schwersten der vergangenen 100 Jahre. Unter den verschreckten Menschen, die durch die Straßen irrten, waren nach Angaben von Hotelmanagern auch Touristen aus den USA, Europa und afrikanischen Staaten. In der simbabwischen Stadt Gweru sowie der Hauptstadt Harare löste das eine Minute dauernde Beben Alarmanlagen aus. Aus Südafrikas Hafenstadt Durban gab es Berichte über Hotelgäste, die an den Strand flohen.

Obwohl Mosambik bisher kaum Schlagzeilen durch schwere Erdbeben gemacht hat, ereignete sich der Erdstoß in einer seismisch überaus aktiven Zone am südlichen Ende des ostafrikanischen Grabensystems. «Wir haben in diesem Gebiet schon früher Beben erlebt, aber das hier war ein wirklich schweres», meinte Ian Saunders vom südafrikanischen Rat für Geo-Wissenschaften (SACG). Er ortete das Epizentum mit einer Stärke von 7,3 in der Massangena-Region südlich von Beira. US-Wissenschaftler hatten die Stärke dagegen zuvor mit 7,5 gemessen.

Saunders begründete die Bebengefährdung der Region mit der Erdkruste, die in konstanter Bewegung sei und neue Krusten bilde: «Bruchlinien formen den Graben und während sie sich voneinander weg bewegen, löst sich die Spannung auf - und das stellt das Beben dar: Es ist ein wenig, als ob man an zwei Seiten eines Papierblattes zieht - irgendwann muss es mal reißen.» Die frühere portugiesische Kolonie Mosambik steht auch auf der Reiseliste von Bundespräsident Horst Köhler, der Anfang April Mosambik, den vorgelagerte Inselstaat Madagaskar und Botswana besuchen will. (tso/dpa)

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