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Helmut Kohl und seine Frau Maike Kohl-Richter 2010.

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Altkanzler: Familiendrama um Kohl und seine Söhne geht weiter

Peter Kohl gibt in einer Neuauflage seines Buches über die tote Mutter ein brisantes Geheimnis preis: Die Beziehung seines Vaters zu Maike Richter begann schon Mitte der 90er Jahre. Angeblich kontrolliert Kohls neue Ehefrau streng, wer zu ihm darf. Die Söhne dürfen es nicht.

Der letzte Wunsch, den Hannelore Kohl an ihre Familie hatte, umfasste nur zwei Worte: „Vertragt euch!“ Er sollte nicht in Erfüllung gehen. Das ist Teil einer großen Familientragödie, die sich um den Alt- und Einheitskanzler Helmut Kohl abspielt. Nun wird wieder Öl in dieses Feuer gegossen. Hintergrund ist die Erweiterung eines Buchs, das Peter Kohl im Jahr 2002 zusammen mit der Journalistin Dona Kujacinski über seine Mutter schrieb. Am 7. März wäre Hannelore Kohl, die im Juli 2001 freiwillig aus dem Leben schied, 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt es eine Neuauflage mit einem brisanten 27 Seiten langen Vorwort. Darin beschreibt Kohls jüngerer Sohn, wie sein Bruder Walter beim 75. Geburtstag des Vaters ein belastendes Geheimnis erfuhr. Ein Vertrauter seines Vaters habe den Beginn von dessen Beziehung zu seiner jetzigen Ehefrau Maike Kohl-Richter auf die zweite Hälfte der Neunzigerjahre datiert.

Walter und Peter Kohl 2011 beim Gedenken zum zehnten Todestag ihrer Mutter. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Wie zerrüttet die Familie inzwischen ist, verriet Peter Kohl unter anderem in einem Interview mit der Zeitschrift „Bunte“. Nach der Hochzeit seien die Kontakte zu seinem Vater „durch Frau Dr. Kohl-Richter immer mehr erschwert beziehungsweise unmöglich gemacht“ worden, sagt er darin. Die Kontaktsperre beziehe sich auch auf seine Frau und Tochter. Sein Bruder Walter und er ergänzten und vertrügen sich, arbeiteten sehr eng zusammen. Beide wollen auch den Geburtstag der Mutter gemeinsam begehen. Sie müssen es aber wohl ohne den Vater tun. Von einer Kontaktsperre ist die Rede, davon, dass die neue Ehefrau des Vaters bestimmen kann, wer mit ihm telefoniert, wer zu Besuch kommt und welche Schriftstücke vorgelegt werden. Laut einem Anwaltsbrief dürften die Söhne E-Mails an den Vater nicht mehr an sein Büro schicken. Eine andere funktionierende Mail-Adresse gebe es aber nicht. Den Zugang zum Vater regle die Polizei offenbar laut einer Liste, auf der die Söhne wohl nicht aufgeführt seien. Schon beim zehnten Todestag der Mutter hätte ihnen vor dem Elternhaus die Verhaftung gedroht. Auch dass die Wohnung von Maike Richter wie ein privates Helmut-Kohl-Museum eingerichtet gewesen sei, dass die neue Ehefrau Kleider und Schmuck der Vorgängerin trage, kommt in dem Bunte-Interview zur Sprache.

Die Familie sei 40 Jahre Weihnachten immer zusammen gewesen. Im Jahr 2004 brach Helmut Kohl aus und fuhr mit Maike Richter nach Sri Lanka.

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