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Amokdrohungen: Eilverfahren gegen Trittbrettfahrer

Nur einen Tag nach einem im Internet angedrohten Amoklauf an der Alexander-von-Humboldt-Realschule in Remscheid sind zwei Schüler zu Arreststrafen verurteilt worden.

Düsseldorf/Wuppertal - Die beiden 14 und 15 Jahre alten Jugendlichen müssen nun jeweils drei Wochen in Dauerarrest. Sie hatten für Freitag die Tötung vier namentlich genannter Lehrer angekündigt. Die Polizei war nach Angaben des Justizministeriums am Mittwochabend durch den Hinweis des Vaters einer Schülerin auf die beiden aufmerksam geworden.

Bei einer Durchsuchung stellte die Polizei bei einem der Beschuldigten unter anderem zwei Luftgewehre, acht Kleinwaffen sowie ein Jagdmesser, zwei Computer und einen Laptop sicher, wie das Ministerium weiter mitteilte.

Strafe folgt auf dem Fuß

Dies sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass in Fällen von Jugendkriminalität die Strafe der Tat auf dem Fuß folgen könne, sagte die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU). Zugleich werde ein klares Signal an alle potenziellen rittbrettfahrer" ausgesendet, dass die Drohung mit einem Amoklauf kein Schülerstreich sei, sondern konsequent bestraft werde.

Am 20. November hatte ein 18-jähriger ehemaliger Schüler bei einem Amoklauf an der Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten 37 Personen verletzt und sich anschließend selbst getötet. Seit dem Amoklauf waren nach Angaben des Innenministeriums bei der Polizei mehr als 80 Drohungen oder Hinweise auf weitere Taten bekannt geworden.

Unterdessen wurde ein 18-Jähriger aus Paderborn nach Gewaltandrohungen gegen Mitschüler in Gewahrsam genommen. Laut Polizei kündigte der Schüler seine Taten in einem Internet-Chatroom an. Der Jugendliche solle damit gedroht haben, am Freitag mit Messern und einer Schusswaffe in der Schule aufzutauchen und mehrere Mitschüler anzugreifen. (tso/ddp)

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