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Heath Ledger

© dpa

Amoklauf: Messerstecher in Belgien trug "Joker"-Gesichtsbemalung

Der mutmaßliche Messerstecher in einer belgischen Kinderkrippe war bei seiner Festnahme schwer bewaffnet. Er trug ein Messer, eine kleine Axt, eine Pistolenattrappe sowie eine schusssichere Weste bei sich.

Nach dem blutigen Gemetzel in einer Kinderkrippe der belgischen Stadt Dendermonde sollen nun drei Psychiater die Motive des Täters ergründen. Dies sagte Staatsanwalt Christian Du Four am Samstag in Dendermonde. Der 20 Jahre alte Kim D., der kurz nach der Tat festgenommen worden war, schweige über die Gründe für sein Handeln.

Er war am Freitag schwer bewaffnet in eine Kindertagesstätte eingedrungen und hatte dort auf die Kleinkinder - Höchstalter drei Jahre - eingestochen. Zwei Jungen unter zwei Jahren und eine 54 Jahre alte Erzieherin wurden getötet. Von zwölf Verletzten konnten fünf am Samstag die Krankenhaus verlassen, alle anderen sind inzwischen ebenfalls außer Lebensgefahr.

Bei dem Täter handele es sich um einen allein wohnenden Arbeitslosen aus dem Ort Sinaai, zwölf Kilometer nördlich von Dendermonde. Der Mann habe bei seiner Festnahme eine kugelsichere Weste getragen sowie im Rucksack ein Messer, ein Beil und eine täuschend echt aussehende Spielzeugpistole gehabt. Im Kindergarten seien zwei weitere Messer gefunden worden, die ihm gehörten.

Psychopatischer Fan des Bösewichts "Joker"

"Aus dem Ablauf der Tat und den Waffen, die er bei sich trug, geht hervor, dass er alles geplant hatte", sagte der Staatsanwalt. Entgegen anderslautenden Medienberichten habe der Täter aber keinen Plan von anderen Kindergärten bei sich getragen, die er auch noch heimsuchen wollte.

Ein Untersuchungsrichter hatte in der Nacht zum Samstag Haftbefehl wegen dreifachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs erlassen. Du Four sagte, der junge Mann habe kein Geständnis abgelegt, sei aber von Zeugen einwandfrei identifiziert worden. Er habe "keine psychiatrische Vorgeschichte" und habe vor der Tat auch weder Drogen noch Alkohol konsumiert.

Belgische Zeitungen beschrieben den Täter wegen seiner Schminke als psychopatischen Fan des Bösewichts "Joker" aus dem Batman-Film "The Dark Knight". Wie die Zeitung "Le Soir" berichtete, verübte der Messerstecher die Bluttat genau ein Jahr und einen Tag nach Ledgers Tod durch eine Überdosis Medikamente. Laut Zeitungen gab sich der Mann im Polizeiverhör zudem arrogant und lachte den Beamten ins Gesicht - auch dies ein Verhalten ähnlich dem des Film-"Jokers“. (sgo/dpa/AFP)

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