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ISS

© dpa

Andockmanöver: "Endeavour" kurz vorm Weltraum- Rendezvous

Die amerikanische Raumfähre "Endeavour" wird heute an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Während des Manövers untersucht die ISS-Besatzung das Shuttle nochmals nach möglichen Schäden am Hitzeschild.

Nach zwei Flugtagen will die amerikanische Raumfähre "Endeavour" heute Abend um 19.53 Uhr MESZ an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Nachdem sich beim Start in der Nacht zum Donnerstag drei kleine Stücke Isolierschaum vom Außentank gelöst und den Hitzeschild der Raumfähre getroffen hatten, sollen diese Stellen beim Anflug an die ISS aus 120 Meter Entfernung fotografiert werden.

Die "Endeavour" flog in einer Art Verfolgungsjagd in den ersten beiden Flugtagen der Internationalen Raumstation hinterher. Bei jeder Erdumkreisung holte die Raumfähre nach Angaben der NASA rund 1100 Kilometer auf. Die ISS kreist rund 350 Kilometer über der Erde.

Vor dem Andocken musste die "Endeavour" wieder in 120 Meter Entfernung von der Raumstation eine Rolle rückwärts fliegen. Während der neun Minuten langen Weltraum-Akrobatik wollte die dreiköpfige ISS-Besatzung den Unterboden des Shuttles fotografieren, um Hinweise auf mögliche Beschädigungen zu finden.

Kein Grund zur Beunruhigung

Nach ersten Inspektionen im All und der Auswertung von tausenden Aufnahmen beim Start gibt es nach den Worten des stellvertretenden Programm-Managers John Shannon bislang keinen Grund zur Beunruhigung. Insgesamt neun kleine Stücke Schaumstoff seien vom 50 Meter hohen Außentank abgeplatzt. Drei hätten die "Endeavour" gestreift. Es gebe aber keinerlei offensichtliche Spuren von Beschädigungen am Hitzeschild, sagte Shannon.

Ein beim Start vom Außentank abgefallenes Stück Schaumstoff hatte am 1. Februar 2003 zum Auseinanderbrechen der Raumfähre "Columbia" geführt, weil Hitzekacheln durch den Aufprall schwer beschädigt waren. Damals kamen alle sieben Astronauten ums Leben.

Längere "Parkzeiten" im Weltraum werden möglich

Nach dem Andocken beginnt für die "Endeavour"-Crew der Arbeitsalltag in der Raumstation. Die fünf Männer und zwei Frauen an Bord sollen den Ausbau des Außenpostens im All fortsetzen und unter anderem ein neues Verbindungsstück zur späteren Installation weiterer Sonnensegel anbringen. Bereits am Samstag ist der erste von bislang drei geplanten Außenbordeinsätzen geplant.

Wenn das neue Energiesystem auf der ISS funktioniert, kann die "Endeavour" als erste Raumfähre drei Tage länger im All bleiben. Die NASA will dann einen vierten Außenbordeinsatz in das Programm aufnehmen und bereits damit beginnen, die Laufzettel der nächsten Weltraumeinsätze abzuarbeiten. (mit dpa)

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