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Anklage gegen rechte Skinheads: Versuchter Mord und schwere Brandstiftung

Sieben Jahre nach dem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim verantworten sich vier rechtsextreme Skinheads vor der Jugendkammer des Landgerichts Ingolstadt.

Ingolstadt - Die zur Tatzeit 17 bis 26 Jahre alten Männer sind dort wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung angeklagt. Sie sollen im Juli 1999 drei Molotow-Cocktails auf das Asylbewerberheim in Neuburg an der Donau geworfen haben, in dem zur Tatzeit acht Erwachsene und vierzehn Kinder lebten. Die Angeklagten zählten nach Auffassung der Anklage damals zur rechten Szene, ohne aber einer festen Gruppe angehört zu haben. Drei von ihnen hatten nach ihrer Festnahme im vergangenen Mai Geständnisse abgelegt.

Bei ihrem Anschlag hatten die Täter einen der Molotow-Cocktails durch ein offenes Fenster im Erdgeschoss geworfen und damit die Küche in Brand gesetzt. Mehrere Bewohner des Asylbewerberheims waren durch den Lärm wach geworden und konnten das Feuer aus eigener Kraft löschen, womit Schlimmeres verhindert wurde. Ein weiterer in das Haus geworfener Molotow-Cocktail hatte nicht gezündet, ein dritter zerschellte an der Außenmauer des Gebäudes.

Die Männer sollen nach einer Geburtstagsfeier im alkoholisierten Zustand von dem damals 17-Jährigen mit dem Auto zu dem Heim gefahren worden sein. Während der Fahrer im Auto wartete, sollen die drei anderen Skinheads jeder einen Brandsatz geworfen haben. Die Polizei hatte bereits kurz nach dem Anschlag Hinweise, dass die Täter aus den Reihen der Geburtstagsfeier kommen sollten. Diese erhärteten sich allerdings erst nach neuen Ermittlungen in diesem Jahr. (tso/AFP)

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