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Panorama: Anschlag auf Schule in Italien

Mindestens eine Tote Steckt die Mafia dahinter?

Brindisi - Ein Bombenanschlag hat mindestens eine Schülerin in Italien in den Tod gerissen. Die 16-Jährige starb, nachdem drei Sprengsätze vor einer Modeschule in der Hafenstadt Brindisi explodierten. Insgesamt neun Menschen wurden verletzt, unter ihnen acht Schülerinnen des Instituts Morvillo Falcone. Der Bürgermeister von Brindisi, Cosimo Consales, machte die Mafia für das Attentat verantwortlich. „Es ist ein beispielloser Anschlag der Organisierten Kriminalität“, sagte er dem TV-Sender TeleNorba. Italiens Innenministerin Anna Maria Cancellieri äußerte sich zurückhaltender. „Wir können mehr sagen, wenn sich die Ermittlungsrichtung konkretisiert hat“, sagte die Ministerin. Cancellieri warnte vor voreiligen Schlüssen. Hinweise auf die Mafia als Urheber des Anschlags gebe es bisher keine.

Die Schule ist nach der Ehefrau des vor 20 Jahren von der Mafia ermordeten Untersuchungsrichters Giovanni Falcone benannt. Er und seine Frau waren am 23. Mai 1992 Opfer eines Sprengstoffattentats geworden – zum Jahrestag des Attentats am nächsten Mittwoch sind Gedenkfeiern geplant. Am Samstag wurden in Brindisi die Teilnehmer eines Anti-Mafia-Marsches erwartet, der am 11. April in Rom gestartet war. Bereits Anfang Mai gab es einen Anschlag auf den Präsidenten einer Organisation, die gegen die Mafia eintritt.

Vor der Schule auf der Straße lagen zerfetzte Schulhefte. Das Fernsehen Rai zeigte, wie Ermittler den Tatort absicherten. Drei Bomben explodierten nach jüngsten Angaben gegen 7.45 Uhr am Eingang der Schule, als die Schüler auf dem Weg zum Unterricht waren. Fenster gingen zu Bruch. Das Schulgebäude wurde geräumt, Polizeibeamten sperrten das Gelände ab. Vor allem junge Frauen besuchen die Modeschule, die nach eigenen Angaben im Internet rund 600 Schüler hat. Auch in anderen Schulen in Brindisi wurde der Unterricht abgesagt. dpa

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