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Marco W.

© dpa

Antalya: Prozess gegen Marco W. wird fortgesetzt

Das Verfahren gegen den jungen Deutschen Marco W. geht in die nächste Runde. Das Gericht in Antalya hatte den Prozess seit Juli unterbrochen, um ein medizinisches Gutachten genau zu prüfen. Jetzt wird ein zügiger Abschluss der Untersuchungen erwartet.

Im Prozess gegen den deutschen Teenager Marco W. könnte es noch vor Jahresende ein Urteil geben. Das seit Juli unterbrochene Verfahren vor dem Schwurgericht im südtürkischen Antalya wird an diesem Mittwoch fortgesetzt. Das Gericht wird sich dann möglicherweise dazu äußern, ob eine Entscheidung bald zu erwarten ist. Marco W. selbst wird nach Angaben seines türkischen Anwalts Mehmet Iplikcioglu voraussichtlich nicht an der Verhandlung teilnehmen. Möglicherweise werde der ehemalige Realschüler aus Uelzen in Niedersachsen aber zur Urteilsverkündung nach Antalya kommen, die nach Einschätzung des Anwalts noch vor Jahresende anstehen könnte.
  
Marco W. wird vorgeworfen, sich während eines Urlaubs in Antalya im Frühjahr vergangenen Jahres an der damals 13-jährigen Britin Charlotte M. vergangen zu haben. Marco W. weist den Vorwurf zurück. Der Prozess gegen den damals 17-jährigen Schüler hatte im Juni 2007 begonnen, erst kurz vor Weihnachten wurde Marco aus der Untersuchungshaft entlassen. Er ist zur Teilnahme an der Fortsetzung des Verfahrens nicht verpflichtet und seit dem vergangenen Dezember auch nicht mehr in der Türkei gewesen. Charlotte M. war unmittelbar nach dem mutmaßlichen Missbrauch nach Großbritannien zurückgekehrt.
  
Medizinisches Gutachten soll Aufklärung bringen

Am bisher letzten Verhandlungstag Anfang Juli hatte das Gericht eine längere Unterbrechung angeordnet, um Unklarheiten in einem medizinischen Gutachten beseitigen zu können. Das Gutachten soll die Frage klären, ob dem mutmaßlichen Missbrauchsopfer Charlotte sexuelle Gewalt angetan wurde oder nicht. Am Mittwoch dürfte sich nun entscheiden, wie das Gutachten vom Gericht bewertet wird. Anschließend könnte es bald ein Urteil geben.
  
Charlottes türkischer Anwalt Ömer Aycan sagte am Montag, ein Urteil bereits am Mittwoch halte er für eher unwahrscheinlich. Aycan kündigte an, er werde sich nach der Verhandlung zu der Frage des Gutachtens äußern. Anwalt Ipklicioglu sagte, nach Auffassung der Verteidigung seien die gegen Marco gesammelten Beweismittel auf nicht rechtmäßige Weise zusammengetragen worden. Nach der Verhandlung an diesem Mittwoch sei ein Urteil "in kurzer Zeit" und noch vor Ende des Jahres möglich. (nibo/AFP)

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