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Walfangschiff

© AFP

Antarktis: Säure-Attacke auf Walfangschiff

Militante Umweltaktivisten haben in der Antarktis ein japanisches Walfangschiff mit Buttersäure angegriffen und dabei drei Menschen verletzt. Sie sprechen von einem "gewaltlosen, chemischen Krieg".

Die Aktivisten der australischen Gruppe "Sea Shepherd" hätten von ihrem Schiff aus eine Stunde lang Umschläge mit einem weißen Pulver sowie Flaschen mit Buttersäure auf das Walfangschiff "Nisshin Maru" geworfen, teilten die japanischen Behörden mit. Zwei japanische Besatzungsmitglieder und zwei Offiziere der Küstenwache hätten anschließend über brennende Augen geklagt. Drei von ihnen hätten sich in Behandlung begeben, um ihre Augen auswaschen zu lassen.

Der Chef von Sea Shepherd und Kapitän des Schiffes "Steve Irwin", Paul Watson, bestätigte den Angriff von seinem Schiff aus, bestritt aber, dass es Verletzte gegeben habe. "Wir haben alles gefilmt und fotografiert. Nicht ein einziges Ding landete in der Nähe der Besatzung", sagte er der australischen Nachrichtenagentur AAP. In einer Erklärung betonte Watson, seine Gruppe führe einen "gewaltlosen, chemischen Krieg", benutze aber "nur organische, ungiftige Stoffe, die belästigen und den illegalen Walfang beenden sollen". Buttersäure taucht in ranziger Butter auf und existiert als weißes Pulver oder in flüssiger Form.

Japan protestiert

Japan kündigte scharfe Proteste bei der australischen Regierung an. Australiens Außenminister Stephen Smith verurteilte in einer Erklärung jegliche Gewalt zwischen Walfang-Gegnern und -Befürwortern.

Australien lehnt den Walfang ab. Japan dagegen umgeht das seit 1986 bestehende Moratorium der Walfangkommission (IWC) und tötet Jahr für Jahr rund tausend Wale zu angeblichen Forschungszwecken. (feh/AFP)

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