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Unser Mond hält immer noch Überraschungen bereit.

© dapd

Apollo-Daten: Blick ins Innere des Mondes

Neue Erkenntnisse aus alten Apollo-Daten: Der Mond ist der Erde ähnlicher als gedacht. Geophysiker wollen nun den Aufbau des Mondes rekonstruieren, wie man es auch bei der Erde tut.

Die „Apollo“-Missionen hatten bereits gezeigt, dass er aus Gesteinen besteht, die es auch auf der Erde gibt. Dann wurde nachgewiesen, dass unser kosmischer Nachbar sogar über Wasser verfügt. Jetzt präsentieren Nasa-Forscher im Fachjournal „Science“ weitere Hinweise dafür, dass der Mond einen zweigeteilten, eisenreichen Kern hat: in der Mitte fest, am Rand flüssig. Wie der Erdkern.

Viele Mondforscher hatten diese Ähnlichkeit vermutet, doch es fehlten Belege. Die fanden Renee Weber und ihr Team ausgerechnet in alten Apollo-Daten. Zwischen 1969 und 1972 hatten die Astronauten vier Seismometer auf dem Erdtrabanten aufgestellt. Sie registrierten Einschläge von Meteoriten, aber auch Mondbeben.

Aus den Daten wollten Geophysiker den Aufbau des Mondes rekonstruieren, wie man es auch bei der Erde tut. Das Prinzip: Wie Lichtstrahlen breiten sich seismische Wellen in den verschiedenen Schichten unterschiedlich schnell aus und werden an Grenzflächen gebeugt oder reflektiert. Anhand der seismischen Signale lässt sich auf verborgene Strukturen schließen. Doch die Messwerte aus den Siebzigern waren zu verrauscht, um den Mondkern „sichtbar“ zu machen.

Weber und ihre Kollegen haben die Daten mit einem neuen statistischen Verfahren ausgewertet, das den Blick ins Innere gewissermaßen schärft. Demzufolge befindet sich im Zentrum des 3500 Kilometer großen Mondes ein 480 Kilometer dicker fester Kern, gefolgt von einer rundherum 90 Kilometer messenden Schicht flüssigen Eisens mit etwas Schwefel. Darum hüllt sich der überwiegend feste Mantel. Wie auf der Erde.

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