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Panorama: Atempause für die Fischer

Nach Wetterumschwung in Spanien treibt Ölteppich aufs Meer

La Coruña (dpa). Die Umweltkatastrophe an der spanischen Atlantikküste ist mit der jüngsten Ölpest noch nicht ausgestanden.

Zweieinhalb Wochen nach dem Untergang des Tankers „Prestige“ bildeten sich an der Unglücksstelle zwei neue große Ölteppiche auf der Meeresoberfläche. Wie Spaniens Vizeregierungschef Mariano Rajoy am Freitag in La Coruña mitteilte, trieben die Flächen 133 Seemeilen vor der galicischen Küste. Sie bestünden aus einer „Mischung von Öl und vielen anderen Produkten“.

Die spanische Regierung hatte bislang bestritten, dass es an der Unglücksstelle neue Ölteppiche gibt. Am Donnerstag räumte Rajoy auf Grund von Aufnahmen des SpezialU-Boots „Nautile“ erstmals ein, dass aus dem Wrack der „Prestige“ in 3600 Meter Tiefe weiteres Öl ausströmt. In Galicien verschaffte eine Wetteränderung den Fischern eine Atempause. Der Wind drehte auf Nordost, so dass die Ölteppiche vom Festland und vom Nationalpark der Atlantischen Inseln ein Stück hinaus auf das freie Meer getrieben wurden. In der Region im Nordwesten Spaniens hatte die Ölflut fast die gesamte Küste auf einer Länge von über 900 Kilometern verseucht. Die Fischer und Tausende von Helfern nutzten die günstige Witterung, um die verschmutzten Strände und Felsküsten zu säubern. Nach Schätzungen von Umweltschützern strömten 10 000 Freiwillige aus allen Teilen Spaniens nach Galicien, um beim Kampf gegen das Öl zu helfen. Der Zustrom der Helfer wurde dadurch begünstigt, dass in Spanien am Freitag ein Feiertag war. Europas größte Muschelbänke in der Bucht von Arousa blieben vorerst von der Ölflut verschont. Die Fischer hatten mit ihren Booten und mit selbst gebauten Barrieren ein Eindringen der „schwarzen Flut“ in die fjordähnliche Bucht verhindert. Allerdings wurde befürchtet, dass bei einer erneuten Wetteränderung das Öl wieder an die Küste geschwemmt wird.

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