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Atomtransporte: Französische Polizei beendet Protest

Die Umweltorganisation Greenpeace wollte auf geheime Atomtransporte von Frankreich nach Russland aufmerksam machen. Doch eine Anti-Terror-Einheit in Le Havre beendet nun die Proteste.

Le Havre - Mit dem Einsatz einer Anti-Terror-Einheit hat die französischen Polizei am Donnerstag begonnen, eine Protestaktion der Umweltorganisation Greenpeace gegen geheime Atomtransporte nach Russland zu beenden. Die Männer des Sondereinsatzkommandos RAID nahmen Greenpeace-Aktivisten fest, die Kaianlagen und Verladekränen im Hafen von Le Havre besetzt hatten. Die Umweltschützer versuchten dies zu erschweren, indem sie sich an Kräne ketteten.

Greenpeace will mit der Aktion auf jahrelange geheime Atomtransporte nach Russland aufmerksam machen. «Seit 1996 sind 106.000 Tonnen abgereichertes Uran und andere Stoffe aus Westeuropa nach Russland transportiert worden», sagte Greenpeace-Sprecher Shaun Burnie. «Davon sind mehr als 90.000 Tonnen in Sibirien verblieben. Die Behälter sind dort unter freiem Himmel den harten Klimabedingungen ausgesetzt.»

20 Umweltschützer hatten am frühen Donnerstagmorgen in Le Havre Ladekräne und Kaianlagen besetzt, um die Verladung von 450 Tonnen Atommaterial auf den russischen Frachter «Kapitan Kurottschew» zu verhindern. Greenpeace spricht von Atommüll. Der französische Kerntechnikkonzern Areva erklärt, es handele sich um «abgereichertes Uran, das angereichert und in Kernbrennstoff verwandelt werden» solle. Der Transport der 45 Container soll in den kommenden Tagen über die Nord- und Ostsee nach Sankt Petersburg erfolgen. (tso/dpa)

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