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Panorama: Aufziehendes Gewitter

Deutscher Wetterdienst verteidigt sich gegen Angriffe Jörg Kachelmanns

Dresden/Offenbach - Fünf Jahre nach dem Elbehochwasser ist zwischen Wetterexperten der Streit um Unwetterprognosen neu entbrannt. Nachdem der Meteorologe Jörg Kachelmann dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Inkompetenz vorgeworfen hatte, wies ein DWD-Sprecher dies zurück. Der DWD reagierte außerdem verärgert darauf, dass er zur sächsischen Hochwasserschutzkonferenz in Dresden nicht als Referent eingeladen wurde.

Auf dieser Konferenz hatte Kachelmann moniert, mit den „permanenten Unwetterwarnungen“ versuche der DWD das auszugleichen, was der Wetterdienst damals bei der Elbeflut unterlassen habe. Durch diese „Überkompensation“ bestehe die Gefahr, dass die Menschen abstumpften und die Warnungen im Notfall nicht mehr ernst nähmen, fügte der ARD-Wetterexperte hinzu.

DWD-Sprecher Uwe Kirsche entgegnete, der Wetterdienst habe vor fünf Jahren keineswegs die Elbeflut verschlafen. Vielmehr habe das Zusammenspiel der beteiligten Behörden nicht funktioniert. Kachelmann wolle offenbar „aus Marketinggründen auf seinen Lieblingsgegner einschlagen“. Dabei werde es Zeit, dass er belege, dass seine Firma Meteomedia besser gewesen sei.

„Erstaunlich“ nannte es Kirsche zudem, dass mit Kachelmann ein privater Anbieter bei der Hochwasserschutzkonferenz einen Vortrag zu Wettervorhersagen gehalten habe, während der DWD nicht habe referieren dürfen.

Kachelmann zufolge besteht beim DWD die Schwachstelle darin, dass „dieselben Leute, die damals die Regenmengen so grotesk unterschätzt haben, immer noch mit einem der schwächsten Computermodelle in Deutschland, in Europa unterwegs sind“. Es dürfe zudem nicht erwartet werden, dass es bei den DWD-Mitarbeitern eine „Auslese nach der Qualität der Vorhersage“ gebe. ddp

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