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Bagdad: Elf Tote bei Anschlag auf Bürgermeisteramt

Der Bagdader Stadtteil Sadr City bleibt ein Pulverfass. Ein Bombenattentat auf das örtliche Bürgermeisteramt hat am Dienstag elf Menschenleben gefordert. Unter den Toten befindet sich auch ein Italiener.

Bei einem Bombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Dienstag elf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Getöteten waren zwei US-Soldaten, zwei für die Armee arbeitende US-Zivilisten, ein Italiener sowie sechs Iraker, wie US-Vertreter mitteilten.

Der Anschlag ereignete sich im Bürgermeisteramt des Stadtteils Sadr City, der als Hochburg der Anhänger des radikalen Schiitenpredigers Moktada Sadr gilt. US-Außenministerin Condoleezza Rice bedauerte die zivilen Opfer. Der Tod zweier Regierungsangestellter sei eine "furchtbare Erinnerung an die Gefahren" für US-Bürger im Irak.

4106 tote US-Soldaten seit 2003

Bei den getöteten US-Zivilisten handelte es sich nach Angaben der Botschaft um Mitarbeiter des Außen- und Verteidigungsministeriums. Auch der Italiener irakischer Herkunft habe für das Verteidigungsministerium gearbeitet. Die US-Armee bestätigte, dass zwei ihrer Soldaten getötet und ein weiterer verwundet wurden. Laut einem irakischen Verantwortlichen wurden auch zehn Iraker verletzt, drunter drei Mitglieder des Gemeinderates.

Mit dem jüngsten Anschlag stieg die Zahl der seit März 2003 im Irak getöteten US-Soldaten auf 4106, wie eine Berechnung für die unabhängige Internetseite www.icasualities.org ergab.

Neuer Verhaltensratgeber für US-Soldaten

Der Chef der US-Streitkräfte im Irak gab seinen Soldaten unterdessen einen Leitfaden für ihren Einsatz im Feindesland an die Hand. In dem Dokument für den internen Dienstgebrauch, listet General David Petraeus 23 Punkte für das richtige Verhalten der Besatzungstruppen auf. Für wichtig erklärt wird darin der Einsatz für "Versöhnung", wobei die versöhnungsbereiten von den unversöhnlichen Irakern abgekoppelt werden müssten.

Daneben gelte es, "Geld als Waffe" einzusetzen. Damit erinnert der General an das seit Herbst 2007 praktizierte Modell zur Befriedung der Unruheprovinz Anbar. Dort wurden frühere Aufständische mit monatlichen Zahlungen von 300 Dollar (190 Euro) dazu bewegt, sich "Anti-Terror-Kampfgruppen" anzuschließen. Außerdem rät der Leitfaden, auf die irakische Bevölkerung zuzugehen. Statt in ihren gepanzerten Wagen vorbeizufahren, sollten die Soldaten wenn möglich lieber aussteigen, zu Fuß patrouillieren und den Kontakt zu den Irakern suchen. (iba/AFP)

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