zum Hauptinhalt

Bahn: Regionalzug entgleist in Dresden

Bei einem schweren Zugunglück in Dresden ist am Donnerstagmorgen ein Mann ums Leben gekommen, vier weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Mann stand mit seinem Auto auf den Gleisen und wurde von einem Zug erfasst.

Dresden - Auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofes Dresden-Trachau liegt das völlig zerstörte Wrack eines Autos. Hundert Meter weiter steht der Steuerwagen eines Regionalzuges quer über dem Bahndamm. Zwischen beiden Punkten zieht sich eine Spur der Zerstörung: Gleise sind verbogen, Bahnanlagen, Oberleitungen und Gleisschwellen zerstört.

Gegen 7 Uhr am Donnerstag war nach Polizeiangaben ein 44 Jahre alter Mann mit seinem Wagen über einen Seitenweg auf den Bahnsteig gefahren und anschließend mit einem Regionalexpress zusammengestoßen. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Durch die Wucht des Aufpralls entgleiste der mit rund 30 Fahrgästen besetzte Zug und zerstörte Gleise und Bahnanlagen. Der Lokführer wurde schwer verletzt. Mehrere Fahrgäste erlitten leichte Verletzungen.

Zeugen wollten warnen

Nach bisherigen Ermittlungen hatte der Mann auf dem Bahnsteig offensichtlich in Selbstmordabsicht auf einen Zug gewartet. Zeugen hatten noch die Bundespolizei über den Wagen informiert. Doch in dem Moment, als die Beamten den Bahnhof erreichten, hörten sie auf den Gleisen einen lauten Knall.

Nach bisherigen Ermittlungen war der Mann kurz vor der Durchfahrt des Regionalzuges von Dresden nach Cottbus wieder in den Wagen gestiegen und gegen den Zug gefahren. Ob er dabei seitlich in den Zug krachte oder ihm sogar auf den Gleisen entgegen fuhr, war zunächst noch unklar. Der Zug, der nach Angaben einer Bahnsprecherin auf diesem Teilstück 120 Stundenkilometer fuhr, schleuderte den Wagen wieder auf den Bahnsteig zurück.

Der Steuerwagen des Zuges sprang kurz nach dem Zusammenstoß aus den Schienen und schleuderte mit der Vorderachse bis auf das etwa zehn Meter entfernte gegenüberliegende Gleis. Anschließend rutschte der gesamte Zug dann auf beiden Gleisen etwa hundert Meter weit und kam auf der Eisenbahnbrücke über eine Straße zum Stehen. Nach Angaben einer Bahnsprecherin wurde die Strecke Leipzig-Dresden für Stunden gesperrt. Die ICE-Züge zwischen beiden Städten wurden umgeleitet. Für Reisende im Nahverkehr wurden Busse zwischen Dresden-Hauptbahnhof und Radebeul-Ost eingesetzt. (Von Matthias Hasberg und Alexander Gruber)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false