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Bayern/Österreich: Fahndung nach Vergewaltiger der 16-Jährigen läuft

Im Fall des aus Regensburg verschleppten und vergewaltigten Mädchens suchen die Behörden in Deutschland und Österreich nach dem Täter. Zweifel der österreichischen Polizei an seiner Glaubwürdigkeit konnte das Opfer offenbar zerstreuen.

Der Mann, der das 16-jährige Mädchen verschleppt und vergewaltigt haben soll, ist nach Beschreibung der Jugendlichen etwa 26 bis 28 Jahre alt, cirka 1,85 Meter groß und hat eine dickliche Statur. Er habe dunkelbraune Haare, trage einen Schnurr- und Kinnbart sowie einen leichten Drei-Tage-Bart. Bei der Tat hatte der Mann ein rotes Sweatshirt mit einer schwarzen Aufschrift, deren Buchstaben weiß eingerahmt sind, blaue Jeans und weiß-rote Turnschuhe an, wie die Polizei mitteilte. Er spricht demnach mit bayerischem Dialekt.

Zudem fandet die Polizei beider Länder nach dem Auto des Mannes, einer silberfarbenen viertürigen Limousine mit österreichischem Kennzeichen. Der Wagen älteren Baujahres hat demnach einen Heckspoiler. Gesucht wird außerdem ein Jogger, der in Österreich Zeuge der Vergewaltigung gewesen sein könnte.

Polizei konnte das Handy des Mädchens nicht orten

Der Täter soll das 16-jährige Mädchen aus Regensburg an Heiligabend entführt, nach Oberösterreich verschleppt und dort vergewaltigt haben. Der Mann bedrohte das Mädchen mit einem Messer und sperrte sie in den Kofferraum seines Wagens, teilten die Polizei Regensburg und die Polizei Linz mit.

Die Auszubildende war zum Zeitpunkt ihrer Entführung am frühen Morgen nach Angaben der Polizei zum Bahnhof unterwegs, um zu ihrer Arbeitsstelle zu fahren. Auf dem Weg bedrohte ein Mann sie mit einem Klappmesser, wie die österreichische Polizei mitteilte. Der Täter gab der jungen Frau gegenüber zu, bereits wegen einer Vergewaltigung gesucht zu werden. Im  Kofferraum gelang es dem Mädchen, mit ihrem Handy einen Notruf an die Polizei abzusetzen. Danach verlor sich die Spur. Die Polizei konnte das Handy der 16-Jährigen nicht orten.

Im oberösterreichischen Grenzgebiet soll der Mann das Mädchen aus dem Kofferraum gezerrt und vergewaltigt haben. Am Bahnhof von Linz stieß er sie später aus dem Wagen. Er habe gedroht, sie umzubringen, wenn sie die Polizei einschalte. Das Opfer sei dennoch sofort zur nächsten Dienststelle gegangen und habe das Verbrechen gemeldet, wie die Polizei mitteilte.

Österreichische Polizei hegte Zweifel

Die österreichische Polizei hegte zwischenzeitlich nach eigenen Angaben "massive Zweifel" an den Aussagen des Mädchens. Zunächst habe sie etwa angegeben, von einem Mann mit Gmundener Kennzeichen entführt worden zu sein. Anschließend habe sie jedoch gesagt, sie sei von einem Regensburger verschleppt worden. Nachdem es allerdings sehr detaillierte Beschreibungen zum Tatort liefern konnte, sei diese Einschätzung relativiert worden, sagte der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl am Freitag. "Wir sind derzeit dabei, den Tatort genau zu lokalisieren." Die Beschreibungen der 16-Jährigen könnten tatsächlich auf Orte im Grenzgebiet zutreffen.

Ein Polizeisprecher in Regensburg erklärte, seine Behörde gehe weiter von einem Sexualverbrechen aus und ermittle wegen Entführung und anschließender Vergewaltigung. Zwar hätten die ersten medizinischen Untersuchungen tatsächlich eine Vergewaltigung nicht bestätigt. Dies alleine reiche aber noch nicht aus, ein solches Verbrechen auszuschließen. (jg/AFP)

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