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Wieder aufrecht: Die Concordia in den frühen Morgenstunden

© AFP

Bergungsarbeiten: Wrack der „Costa Concordia“ aufgerichtet

Bei der Bergungsaktion der "Costa Concordia" ist das Wrack in eine aufrechte Position gezogen worden. Fast 24 Stunden dauerte die Operation - morgens um 4 Uhr glückte die Aufrichtung. Fertig ist die Operation aber noch nicht.

Die am Vortag eingeleitete Operation sei um 4 Uhr erfolgreich abgeschlossen worden, sagte der italienische Zivilschutz-Chef Franco Gabrielli vor Journalisten auf der Insel Giglio. Das 290 Meter lange Schiff lag seit mehr als 20 Monaten vor der Toskana im Mittelmeer. Nie zuvor wurde ein so großes Passagierschiff geborgen. Die „Costa Concordia“ war am 13. Januar 2012 mit 4229 Menschen an Bord gekentert. Bei dem Unglück starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche. Die Aufrichtung des Schiffsrumpfes begann am Montag mit dreistündiger Verspätung.
Nach der Aufrichtung soll die „Costa Concordia“ mit ihren 14 Decks auf einer im Meeresgrund verankerten Plattform fixiert werden. Erst im Frühjahr, wenn die Winterstürme vorüber sind, kann das Schiff, das Passagiere einst mit einem Kasino und vier Pools lockte, an einen anderen Ort geschleppt werden, um auseinander montiert zu werden.

Für das Aufrichten des Wracks wurden unter anderem 36 schwere Stahlseile eingesetzt. „Ich bin erleichtert“, sagte der südafrikanische Experte Nick Sloane, der den Einsatz mit 500 Mitarbeitern koordiniert hatte, nach dem erfolgreichen Abschluss. „Es war ein wenig wie Achterbahn-Fahren.“ Im Hafen von Giglio brandete Applaus auf.
An den Teilen des Wracks, die aus dem Wasser gezogen wurden, waren deutliche Rost-Spuren zu erkennen. Im Wrack oder am Meeresgrund wurden noch zwei Leichen vermutet, die im vergangenen Jahr nicht gefunden worden waren - die einer italienischen Mitreisenden und die eines indischen Angestellten.

Für die Bergungsarbeiten wurden bislang schon umgerechnet 600 Millionen Euro ausgegeben. Es wird damit gerechnet, dass sie sich am Ende auf mehr als 800 Millionen Euro summieren. Für den Ingenieur Franco Porcellacchia, der im Auftrag des Schiffseigners Carnival an der Bergung beteiligt war, hätte die Operation „nicht besser laufen können“. Wegen der Havarie waren im Juli gegen einen Reedereivertreter und vier Besatzungsmitglieder Haftstrafen zwischen 18 und 34 Monaten, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung, verhängt worden. Das Verfahren gegen Kapitän Francesco Schettino läuft noch.

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