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Panorama: Bienensterben: Acht Pestizide verboten Mittel zur Behandlung von Maissaatgut gestoppt

Berlin - Am vergangenen Freitag hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) acht Pestizide aus dem Verkehr gezogen, weil sie nachweislich Bienenvölker am Oberrhein geschädigt haben. Am Montagabend wollten die südbadischen Imker in einer Krisensitzung darüber beraten, wie sie darauf reagieren wollen, dass nach Auskunft des Julius-Kühn-Instituts in Braunschweig der Wirkstoff Clothianidin, der zur Behandlung von Mais- und Rapssaatgut verwendet wird, der Grund für das jüngste Bienensterben gewesen ist.

Berlin - Am vergangenen Freitag hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) acht Pestizide aus dem Verkehr gezogen, weil sie nachweislich Bienenvölker am Oberrhein geschädigt haben. Am Montagabend wollten die südbadischen Imker in einer Krisensitzung darüber beraten, wie sie darauf reagieren wollen, dass nach Auskunft des Julius-Kühn-Instituts in Braunschweig der Wirkstoff Clothianidin, der zur Behandlung von Mais- und Rapssaatgut verwendet wird, der Grund für das jüngste Bienensterben gewesen ist.

Zwar hat das BVL schnell reagiert, doch den Bienen wird das nicht allzu viel nützen. Denn die Maissaat ist zu 98 Prozent erledigt. Das BVL kann nur noch verhindern, dass die acht Beizmittel für die Behandlung der zweiten Rapsaussaat in diesem Jahr verwendet werden. Das gebeizte Maissaatgut, das noch im Agrarhandel zu haben ist, kann das BVL aber nicht mehr stoppen, weil es lediglich für die Zulassung von Pestiziden zuständig ist, aber nicht für die Anwendung oder den Verkauf der bereits behandelten Saaten.

Wirtschaftlich macht das vorläufige Verbot des Mittels „Poncho“ dem Agrarchemie-Konzern Bayer Cropscience aber keine Sorgen. Pressesprecher Utz Klages sagte dem Tagesspiegel: „Das ist ein regional begrenztes deutsches Problem.“ Zudem sei die Maissaison vorbei. Ob die Beizmittel auch im kommenden Jahr noch verboten sein werden, hängt davon ab, ob es Bayer und den anderen Anbietern gelingt, die Sicherheit der Pestizide zu beweisen. Dafür will der Konzern mit den Herstellern von pneumatischen Maissaatmaschinen zusammenarbeiten, um den Abrieb des Mittels bei der Saat zu verhindern. Außerdem weist Klages darauf hin, dass die Bienen in Baden-Württemberg ohnehin geschwächt von der Varroa-Milbe gewesen seien, die Viren überträgt.

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