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Birma: UN berufen keinen Krisengipfel ein

Der britische Premierminister Brown sorgt für Verwirrung: Auf einer Pressekonferenz hatte er über einen angeblichen Krisengipfel der Vereinten Nationen zu Birma gesprochen, der nun doch nicht geplant ist. Laut UN-Generalsekretär Ban sind andere Maßnahmen vorgesehen.

Die Vereinten Nationen planen derzeit keinen Krisengipfel, bei dem die Militärjunta in Birma dazu gedrängt werden könnte, internationalen Helfern Zugang zu den Zyklon-Opfern zu gewähren. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will jedoch mit John Holmes einen hochrangigen Vertreter entsenden. "Ich werde in den nächsten Tagen den Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, John Holmes, mit einem Flugzeug des Welternährungsprogramms (nach Birma) schicken", sagte Ban vor Journalisten. Der britische Premierminister Gordon Brown sorgte zuvor für Verwirrung, indem er bei einer Pressekonferenz ein angeblich geplantes Gipfeltreffen der UN begrüßte.

Ban hatte sich am Mittwoch am Hauptsitz der UN mit Botschaftern der Mitgliedsstaaten sowie Vertretern des Verbands Südostasiatischer Staaten (Asean) getroffen, um konkrete Maßnahmen für eine verbesserte Versorgung der Sturmopfer in Birma zu diskutieren. Auch ein Vertreter Birmas sei dabei gewesen, hieß es.

Asean-Länder miteinbeziehen

Brown begrüßte die UN-Initiative. Es müsse alles versucht werden, um Hilfe zu den Opfern des verheerenden Zyklons in Birma zu bringen, sagte Brown am Donnerstag in London. Am Dienstag hatte er sich nach eigenen Angaben bei Ban für eine internationale "Gipfelkonferenz" eingesetzt. Bei der Pressekonferenz sprach sich der Premier erneut dafür aus, den Druck auf die Junta zu verstärken. Zugleich schloss er militärische Mittel kategorisch aus. "Derartiges schlage ich auf keinen Fall vor." Ansonsten jedoch werde London alles versuchen, was machbar ist, um die Militärherrscher zum Einlenken zu bewegen.

Ban lehnte es ab, Hilfsgüter ohne die Zustimmung der Militärregierung ins Land zu bringen. "Wir haben darüber diskutiert, enger zusammenzuarbeiten, vor allem mit den Asean-Ländern und wir brauchen die volle Unterstützung der birmanischen Regierung in diesem Punkt", betonte der UN-Chef.

Es sei auch darüber gesprochen worden, einen gemeinsamen UN-Asean-Koordinator zu bestimmen, der ein logistisches Hilfszentrum außerhalb Birmas etablieren solle. Außerdem wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, eine hochrangige Geberkonferenz einzuberufen. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. "Ich bin mir sicher, dass bei dem Treffen der Asean-Außenminister am 19. Mai in Singapur über diese ganz konkreten Vorschläge nachgedacht werden wird", sagte Ban. (ck/AFP)

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