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Brasilien: Über 30 Tote bei Attentatserie

Bei mehr als 60 Anschlägen auf Polizisten in Sao Paulo sind innerhalb weniger Stunden mindestens 32 Menschen getötet worden. Die Attentate gehen nach Medienberichten vermutlich auf das Konto der Mafia.

Rio de Janeiro - Die Anschläge wurden zwischen Freitagnacht und Samstagabend (Ortszeit) in der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo und anderen Orten des gleichnamigen Bundeslandes verübt. Zu gleicher Zeit brachen in mehreren Gefängnissen Revolten aus und wurden Geiseln genommen.

Die Aktionen seien wahrscheinlich eine Reaktion auf die Zwangsverlegung von rund 740 Gefängnisinsassen in den vergangenen Tagen, teilten die Behörden mit. Dabei waren auch mindestens acht ranghohe Mafiabosse isoliert worden. Hinter den Anschlägen wird die Mafiagruppe "Primeiro Comando da Capital" (Erstes Hauptstadt- Kommando) vermutet. Sie wird vor allem inhaftierten Drogenbossen angeführt.

Die Behörden sehen auch mehr als 20 Gefängnisrevolten in Sao Paulo als Antwort der Verbrecher auf die Zwangsverlegungen. Dutzende von Gefängnis-Besuchern seien am Samstagabend (Ortszeit) noch als Geiseln festgehalten worden.

Bei den Todesopfern handelt es sich den Berichten zufolge um 19 Polizisten, vier Gefängniswärter, die Verlobte eines Polizeibeamten, ein weiterer Zivilist sowie sieben Verbrecher. Außerdem seien mindestens 50 Menschen verletzt worden. 20 Männer wurden verhaftet.

Die mindestens 63 Anschläge auf Polizeiwachen, Patrouillenwagen und Gefängniswachhäuser geschahen innerhalb von 16 Stunden. Der Gouverneur des Bundeslandes Sao Paulo, Claudio Lembo, kündigte eine Krisensitzung mit den Chefs der Sicherheitsorgane an. Er versicherte, man werde sich dem organisierten Verbrechen nicht beugen. "Solche Aktionen von Verbrechern werden nie zum Erfolg führen.

Das ist eine Verzweiflungstat", sagte der Sicherheitsminister des Landes Sao Paulo, Saulo de Castro Abreu Filho. Nach Medienberichten sind zahlreiche Straßen der Stadt Sao Paulo gesperrt und wichtige Gebäude wie die Polizeizentrale unter Sonderschutz gestellt worden. (tso/dpa)

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