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Brasilien: Ureinwohner besetzen Wasserkraftwerk

Etwa 300 brasilianische Ureinwohner haben ein im Bau befindliches Wasserkraftwerk besetzt und fünf Manager als Geiseln genommen.

Die mit Pfeil und Bogen bewaffneten Mitglieder verschiedener Indiovölker forderten eine Millionenentschädigung, weil eine ihrer Begräbnisstätten zerstört worden sei, berichteten nationale Medien am Montag. Am Vortag hatten die Ureinwohner 250 Arbeiter gehindert, die Baustelle im Bundesstaat Mato Grosso do Sul zu verlassen. Sie durften erst abziehen, als sich fünf Vorgesetzte als Ersatz angeboten hatten.

Die Demonstranten verlangten umgerechnet 4,4 Millionen Euro als Entschädigung für den Verlust der Begräbnisstätte und von Jagdgründen sowie wegen sonstiger Schäden durch das Kraftwerk. Das verantwortliche Unternehmen EAPSA zeigte sich „überrascht“.

Das Werk beeinflusse den Lebensraum der Ureinwohner nicht, da es 42 Kilometer von dem nächstgelegenen Reservat entfernt sei. Es sei auch keine Begräbnisstätte zerstört worden, was durch Archäologen nachgewiesen werden könne. Die Wasserkraft stellt einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung Brasiliens dar, und das aufstrebende Land hat zahlreiche Projekte im Bau. dpa

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