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Bulgarien: Fußballboss Bontschew wieder frei

Kidnapping-Drama in Bulgarien: Am 22. Mai dieses Jahres war der Präsident des bulgarischen Erstligaklubs Litex Lowetsch entführt worden. Gegen ein Lösegeld kam er nun frei. Bei der Übergabe wurde jedoch seine Frau verschleppt.

Knapp zwei Monate nach der Entführung des bulgarischen Fußballbosses Angel Bontschew ist der Mann freigelassen worden - jedoch wurde seine Ehefrau bei der Übergabe des Lösegeldes gekidnappt. Damit sei eine mit der Polizei abgestimmte Aktion gescheitert, berichteten bulgarische Medien am Samstag. Der Präsident des bulgarischen Erstligaklubs Litex Lowetsch war am Freitag in einem Vorort der Hauptstadt Sofia in einem "schlechten psychischen Zustand" gefunden worden, ihm waren zwei Finger abgeschnitten worden. Er wurde sofort in eine Klinik gebracht. Bontschew war am 22. Mai vor seinem Wohnblock in Sofia spurlos verschwunden.

In Bulgarien kann "jeder machen, was er will"

Bontschews Ehefrau habe den Entführern nach inoffiziellen Angaben 390.000 Lewa (rund 200.000 Euro) als Teilbetrag der geforderten 3 Millionen Lewa (1,53 Millionen Euro) übergeben. Die Entführer hätten die Frau dann mitgenommen und wiederum für ihre Freilassung 2 Millionen Lewa gefordert. Dies sei der "Zusammenbruch des Innenministeriums", kritisierte der Gründer der stärksten Oppositionspartei, GERB, und Oberbürgermeister von Sofia, Bojko Borissow. In Bulgarien könne nun "jeder machen, was er will", meinte er.

In den vergangenen 18 Monaten sind in dem Balkanland nach Presseangaben sieben Prominente entführt worden. Zu ihnen gehört auch der Sohn des früheren bulgarischen Transportministers Wilhelm Kraus, der für ein Lösegeld von umgerechnet 300.000 Euro freigelassen worden war. "Entführungen sind zum ertragreichsten Geschäft in Bulgarien geworden", schreibt die Zeitung "24 Tschassa". (sg/dpa)

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