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Panorama: Busunternehmer: Die Fahrer sind das größte Risiko

Verband lehnt vorgeschlagenes Gütesiegel des ADAC ab

Berlin (weso). Mehrere schwere Unfälle, bei denen vergangenes Jahr fast 60 Menschen starben, haben die Busreisebranche schwer erschüttert. Die Busunternehmen lehnen die Verantwortung für die Unfälle jedoch weitgehend ab. Die Fahrer seien das größte Risiko, sagte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) und setzt auf zusätzliche Busfahrerschulungen und Sicherheitstraining. Während eines Kongresses des BDO zum Thema Bussicherheit sagte Verbandspräsident Norbert Rohde am Mittwoch in Berlin, dass 8000 Busfahrer in den vergangenen Monaten bereits freiwillig diese Schulungen absolviert hätten.

Das schwere Busunglück bei Lyon in Frankreich, bei dem vor rund einem Jahr 28 Fahrgäste starben, hatte für das niedersächsische Unternehmen vor wenigen Tagen schwerwiegende Folgen: Ihm wurde die Konzession zur Personenbeförderung entzogen. Ein Entschluss, den Rohde befürwortet: „Unternehmen, die die gesetzlichen Regelungen umgehen, gehören nicht auf den Markt.“ Der Fahrer des in Lyon verunglückten Busses soll den Tempomaten seines Fahrzeugs manipuliert haben, so dass der eine höhere Geschwindigkeit erlaubte als die eingestellte.

Ein Gütesiegel für Reisebusunternehmen, wie es der ADAC verlangt, lehnt der Verband ab. Es gewährleiste nicht, dass das Unternehmen auch mehr Sicherheit biete als ein nicht zertifiziertes und erhöhe den bürokratischen Aufwand. Dagegen hätten Straßenführung und Fahrbahnbeschaffenheit „das Ausmaß der Unfallschwere maßgeblich beeinflusst“, sagte Rohde. Er berief sich dabei auf ein in Auftrag gegebenes Tüv-Gutachten zur Unfallursachenuntersuchung.

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