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China: Kaum Hoffnung für 180 verschüttete Bergarbeiter

Für die nach einem Wassereinbruch in zwei ostchinesischen Kohlebergwerken vermissten Bergarbeiter gibt es nur noch geringe Überlebenschancen. Der Taifun "Sepat" sorgt unterdessen für weitere schwere Unwetter in der Region.

Nach starken Regenfällen sind im Nordosten Chinas 180 Bergleute in zwei Kohlegruben eingeschlossen worden. Die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die Minen seien nach einem Deichbruch des nahegelegenen Flusses Wen in der Provinz Shandong plötzlich überflutet worden. Für die Männer unter Tage gibt es nur wenig Hoffnung auf Rettung. Im Südosten des Landes wurden unterdessen eine halbe Million Menschen vor dem herrannahenden Taifun "Sepat" in Sicherheit gebracht, der zuvor auf der vorgelagerten Insel Taiwan massive Zerstörungen angerichtet hatte.

"Die eingeschlossenen Menschen haben nur winzige Überlebenschancen", sagte der Chef der Behörde für Bergwerksicherheit in Shandong, Wang Ziqi. Die Unglücksfälle ereigneten sich im Kohlebergwerk Zhangzhuang, wo 171 Arbeiter verschüttet wurden, und in der Grube Minggong, wo durch die Wassermassen einige Stunden später neun Bergleute in den Schächten eingeschlossen wurden. Wegen des andauernden Regens seien die Rettungsarbeiten schwierig, berichtete Xinhua.

500.000 Menschen vor Taifun in Sicherheit gebracht

Auch im Südosten des Landes werden schwere Unwetter erwartet. Der Tropensturm "Sepat", der am Morgen in Taiwan wütete, soll sich Meteorologen zufolge am Abend auf Chinas Ostküste zubewegen. In den Provinzen Zhejiang, Fujian und Guangdong wurden insgesamt 500.000 Menschen aus ihren Wohnungen in Sicherheit gebracht. Rund 50.000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, um bei der Evakuierung zu helfen und Deiche zu befestigen. Sämtliche Schiffe der drei Provinzen mussten in den Häfen bleiben, in Fujian wurden alle Flüge abgesagt.

Der in China erwartete Sturm ist am Morgen über Taiwan hinweggefegt und hat dabei Dächer von Häusern gerissen, Bäume entwurzelt, Erdrutsche ausgelöst und die Ernte auf den Feldern vernichtet. Im Osten der Insel waren am Freitag 655 Millimeter Regen gefallen, dort war durch Erdrutsche eine wichtige Verbindungsstraße blockiert. 19 Flugzeuge der taiwanischen Fluglinie waren im Vorfeld auf den US-Luftwaffenstützpunkt Subic Bay in den Philippinen gebracht worden. Der gesamte Schienenverkehr und der Fährverkehr mit dem chinesischen Festland wurden ausgesetzt.

Durch den Tropensturm ist außerdem die Stromversorgung von mehr als 241.000 Haushalten gestört, 1800 Bewohner von Bergdörfern mussten evakuiert werden. Bei dem Unwetter wurden in der Hauptstadt Taipeh vier Menschen leicht verletzt, die durch starke Windböen von ihren Motorrädern fielen. Am Freitag hatte der Taifun in den Philippinen zu schweren Überschwemmungen in 20 Städten geführt. (mit AFP)

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