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Thailand übernahm Teil der Kosten. Matias K. auf dem Flughafen von Hat Yai. Foto: dpa

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Panorama: Der deutsche Patient

Unter rätselhaften Umständen ist er in Thailand ins Koma gefallen. Nach elf Monaten kommt er zurück

Bamberg/Nürnberg - Der seit elf Monaten in einem thailändischen Krankenhaus versorgte Komapatient kehrt in seine fränkische Heimat zurück. Für den späten Sonntagabend wurde die Ankunft des Ambulanzflugzeugs mit dem 39-Jährigen an Bord auf dem Nürnberger Flughafen erwartet. Dann werde der Mann in eine Intensivpflegeklinik gebracht, sagte Volker Lemke, Vorstandsmitglied der Flugambulanz Nürnberg (FAI). Den Angehörigen war es nicht möglich, die rund 10 000 Euro für den Flug aufzubringen. Erst die Spenden vieler Menschen in Thailand und Deutschland hatten die Rückkehr möglich gemacht.

Der Fall des Mannes ist ebenso tragisch wie rätselhaft: Am 25. Oktober des vergangenen Jahres war er in das Hospital der Stadt Hat Yai gebracht worden. Er hatte sich am Flughafen schwer am Kopf verletzt und war ins Koma gefallen. Den örtlichen Behörden zufolge war er einen Tag zu früh zu seinem Flug nach Bangkok zum Flughafen gekommen. Weil er noch nicht in die Abflughalle durfte, soll er in die tiefer gelegene Ebene gesprungen sein. Dabei zog er sich die Verletzungen zu. Zudem berichtete die Polizei in Thailand, dass der Mann an den Armen und am Hals Schnitte aufwies, die er sich vermutlich mit einem Messer selbst beigebracht habe.

Das Krankenhaus hatte zusammen mit deutschen Behörden zunächst vergeblich nach Verwandten des Mannes gesucht, der zuletzt in Bamberg gemeldet war. Dann stellte sich heraus, dass in Franken eine Großmutter und weitere Angehörige leben. Die Klinik hat nach eigenen Angaben umgerechnet mehr als 47 000 Euro für die Behandlung ausgegeben. Rund 40 Prozent werde die Klinik selber schultern, hieß es am Sonntag. Die restliche Summe werde von der deutschen Botschaft und Spendern getragen. Die Stadt Bamberg hatte eigens ein Spendenkonto eingerichtet.

Vor rund zwei Wochen hatte das Krankenhaus erklärt, der 39-Jährige erwache langsam aus dem Koma, könne aber nicht sprechen. Tage später begannen die konkreten Bemühungen, ihn zurück nach Deutschland zu bringen. Der Patient benötige viel Pflege, berichtete Lemke von der Flugambulanz. Seine Organisation habe sich eingeschaltet, da ohnehin ein Intensivtransport nach Australien zu absolvieren und beim Rückflug leicht ein Stopp in Thailand möglich war. dpa

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