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Panorama: Deutsche Bahn: Bahnhofsmissionen sollen weichen

Die Bahn will Obdachlose und Drogenabhängige künftig von den Bahnhöfen fern halten. Wie Bahnchef Hartmut Mehdorn der "Bild am Sonntag" sagte, soll deshalb die Essensausgabe der Bahnhofsmissionen eingestellt werden.

Die Bahn will Obdachlose und Drogenabhängige künftig von den Bahnhöfen fern halten. Wie Bahnchef Hartmut Mehdorn der "Bild am Sonntag" sagte, soll deshalb die Essensausgabe der Bahnhofsmissionen eingestellt werden. "Die Leute von der Bahnhofsmission sind barmherzige und liebe Menschen. Aber wir wollen nicht mehr, dass sie eine Warmküche am oder im Bahnhof betreiben", sagte Mehdorn.

Obdachlose seien keine bösartigen Leute, aber sie gehörten nicht in den Bahnhof, sagte Mehdorn dem Blatt. Wenn die Missionen warmes Essen austeilen wollten, müssten sie es künftig woanders tun.

Die Bahn AG teilte am Sonntag mit, Mehdorn habe zu keinem Zeitpunkt auch nur angedeutet, dass er die Bahnhofsmissionen aus den Bahnhöfen entfernen wolle. Er habe im Gegenteil in dem Gespräch mit der Zeitung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bahnhofsmissionen einen bewundernswerten Job machten, und die Bahn deshalb dafür sorgen müsse, das die Missionen auch anständig untergebracht würden.

Mehdorn habe sich allerdings dafür ausgesprochen, dass die Bahnhofsmissionen nicht in oder am Bahnhof Essensausgaben für die Obdachlosen und Junkies der ganzen Stadt organisierten, stellte die Bahn AG klar. Diese Essensausgaben könnten auch woanders erfolgen. Die Bahn sei gerne bereit, die Missionen bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten zu unterstützen.

Kritisch äußerte sich Mehdorn zur Haltung mancher Politiker beim Umgang mit Drogenabhängigen. Er habe manchmal das Gefühl, "dass die Behörden die Junkies am Bahnhof haben wollen, weil sie sie da auf einem Fleck haben".

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