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Deutsche Geiseln Somalia: Entführer werden zunehmend ungeduldig

Die Verhandlungen um die Freilassung der deutschen Geiseln in Somalia wird zur nervenzerreißenden Hängepartie. Die Entführer wollen endlich Geld sehen, weil ihnen die Bewachung der beiden Segler zu teuer wird. Sie glauben irrtümlicher Weise, dass ihre Gefangenen reich sind.

Das Geiseldrama um die beiden entführten deutschen Segler in Somalia spitzt sich laut "Spiegel" zu. Die Entführer wollten ein Lösegeld in Millionenhöhe erpressen. Ein Mittelsmann berichtet dem Magazin zufolge, die Somalier würden zunehmend ungeduldig. Demnach hätten die Piraten kein Interesse daran, dass sich die Verhandlungen lange hinzögen. Die Versorgung der 40 bis 50 Bewacher des deutschen Seglerpaars werde zu teuer.

Das Auswärtige Amt wollte sich zu Details des Entführungsfalls nicht äußern. "Der Krisenstab arbeitet mit Hochdruck, um eine rasche Lösung zu finden", sagte eine Sprecherin am Samstag.

Verhandlungen sind zäh

Nach Darstellung des Magazins schleppen sich die Verhandlungen hin, weil die Entführer davon ausgingen, dass alle Segler aus Europa wohlhabend seien und deshalb in der Lage, mit Hilfe ihrer Angehörigen eine Millionensumme aufzubringen. "Sie verstehen nicht, dass dies arme Weiße sind, die nicht viel Geld haben und auf ihrem Boot leben, weil sie sonst nicht viel besitzen", zitiert das Magazin den Kontaktmann.

Die beiden Deutschen Jürgen K. und Sabine M. sind seit mehr als einem Monat in der Hand von Entführern. In einem Telefonat mit der Redaktion des "Spiegel" vergangene Woche baten sie eindringlich um Hilfe und schilderten ihren schlechten Gesundheitszustand. (mbo/ddp)

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