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Panorama: Die Göttin hat ein Gesicht

Seit Jahrhunderten gibt es bei den Menschen in Nepals Hauptstadt Katmandu den Brauch, ein kleines Mädchen als Reinkarnation einer Göttin zu verehren. Die so genannte Kumari wird aus der Kaste der Gold und Silberschmiede unter verschiedenen Anwärterinnen ausgewählt, wenn sie ungefähr vier Jahre alt ist.

Seit Jahrhunderten gibt es bei den Menschen in Nepals Hauptstadt Katmandu den Brauch, ein kleines Mädchen als Reinkarnation einer Göttin zu verehren. Die so genannte Kumari wird aus der Kaste der Gold und Silberschmiede unter verschiedenen Anwärterinnen ausgewählt, wenn sie ungefähr vier Jahre alt ist. Sie muss über 32 Attribute der Perfektion, so beim Klang der Stimme oder der Augenfarbe verfügen. Die Kumari bleibt fast immer in ihrem Palast, dem Kumari Ghar, verborgen. Gestern war einer der wenigen Tage, an denen sie sich der Öffentlichkeit präsentiert. Die bedeutendste Feierlichkeit ist für die Göttin aber das Indra-Jatra-Fest im September. Dann zieht sie an drei Tagen nacheinander in ihrem prächtigen Ornat mit einem Wagen durch die Altstadt von Katmandu, segnet den König und wird von tausenden Gläubigen angebetet. Ihre Göttlichkeit verliert das Mädchen, wenn es zum erstenmal menstruiert. Dann kehrt es in sein Leben als gewöhnliche Sterbliche zurück. Das hat für sie einschneidende Folgen. Die Heirat mit einer ehemaligen Kumari soll nach dem Glauben der Nepalesen Unglück bringen. mvl

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