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Panorama: Die Neutrinos und die Lacher

Rom - Dass es Elementarteilchen gibt, die schneller fliegen als das Licht, dieses revolutionäre Messergebnis hat die Welt verblüfft – zu Unrecht, wie Spötter sagen: Die Messungen seien in Italien veranstaltet worden, da halte sich sowieso keiner an Tempolimits. Viel Gelächter hat die italienische Bildungs- und Forschungsministerin Mariastella Gelmini auf sich gezogen.

Rom - Dass es Elementarteilchen gibt, die schneller fliegen als das Licht, dieses revolutionäre Messergebnis hat die Welt verblüfft – zu Unrecht, wie Spötter sagen: Die Messungen seien in Italien veranstaltet worden, da halte sich sowieso keiner an Tempolimits. Viel Gelächter hat die italienische Bildungs- und Forschungsministerin Mariastella Gelmini auf sich gezogen. Die 38-Jährige hat den „historischen Sieg der Forschung“ auf den Beitrag ihrer Regierung zurückgeführt: Mit „schätzungsweise 45 Millionen Euro“, so die Ministerin, habe Italien jenen „Tunnel zwischen dem CERN in Genf und den Laboratorien unter dem Gran Sasso“ gefördert, in dem sich das Experiment abgespielt habe. Nur: Den Tunnel gibt es nicht. Auch ist er völlig unnötig, weil die Neutrinos durch allerdickstes Felsgestein fliegen. Fragt sich nur, wie die Bildungsministerin auf 45 Millionen Euro kommt – und in welchen unterirdischen Kanälen das Geld dahingeflossen ist. In Internetforen kursieren Neutrino-Witze, die die Pointe an den Anfang stellen und die Frage an den Schluss. Die gehen so: „Sagt der Barkeeper: ,Tut mir leid, wir bedienen keine Neutrinos, die schneller sind als das Licht.’ Ein Neutrino kommt in eine Bar.“ Paul Kreiner

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