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Panorama: Die Spekulationsverluste an der Börse hatten Mark Barton nicht ruiniert

Der Amokschütze von Atlanta war nach einem US-Zeitungsbericht trotz hoher Verluste an der Börse ein reicher Mann. Mark Barton habe zwar binnen zwei Wochen umgerechnet etwa 190 000 Mark an der Börse verloren, berichtete "The Atlanta Journal" am Sonnabend.

Der Amokschütze von Atlanta war nach einem US-Zeitungsbericht trotz hoher Verluste an der Börse ein reicher Mann. Mark Barton habe zwar binnen zwei Wochen umgerechnet etwa 190 000 Mark an der Börse verloren, berichtete "The Atlanta Journal" am Sonnabend. Dennoch habe sein persönliches Vermögen immer noch 750 000 Dollar betragen. Der 44-Jährige hatte am Donnerstag in den Büros zweier Investmentfirmen neun Menschen erschossen, bevor er auf der Flucht Selbstmord beging. Zuvor hatte er seine Frau und seine beiden Kinder mit einem Hammer erschlagen.

Wegen den erheblichen Spekulationsverlusten unmittelbar vor seinem Amoklauf, war er vom weiteren Handel an der Börse ausgeschlossen. Das ergibt sich aus den am Wochenende bekannt gewordenen Kontoauszügen Mark Bartons bei der Investmentfirma "Momentum Securities". Deren Büro war am Donnerstagnachmittag die erste Station des Amoklaufs von Barton. Er erschoss dort vier Menschen.

Den Angaben zufolge hatte Barton am 9. Juni ein Konto als "day trader" (Tageshändler) bei der auf hochriskante Tagesgeschäfte spezialisierten Firma mit einer Einzahlung von umgerechnet rund 160 000 Mark eröffnet. Seither hatte er die genannten Verluste von umgerechnet etwa 190 000 Mark erlitten, zuletzt umgerechnet etwa 36 000 Mark allein am vergangenen Dienstag. Das war der Tag, an dem er seine Frau Leigh Ann tötete.

Die Firma stoppte daraufhin Bartons Börsengeschäfte und forderte ihn auf, sein Konto sofort auszugleichen. Er schickte "Momentum Securities" einen Scheck über umgerechnet 90 000 Mark, der am Mittwoch von seiner Bank aber nicht eingelöst wurde. An diesem Tag tötete er seine beiden Kinder.

Am Donnerstagnachmittag erschien der 44-Jährige bei der Investmentfirma und erklärte, er könne umgerechnet 360 000 Mark von einer anderen Bank überweisen. Dies wurde dem Manager, der gerade zum Mittagessen war, per Handy mitgeteilt. Der Manager bat seinen Kunden zu warten, bis er zurück sei.

In dieser Zeit ging Barton nach Zeugenaussagen ruhig in dem Händlerraum mit etwa 20 Computern umher und unterhielt sich mit einigen Spekulanten. Dann zog er plötzlich seine beiden Pistolen, schoss um sich und tötete vier Händler. Anschließend rannte er über die Straße zu einer zweiten Investmentfirma, mit der er gearbeitet hatte, und tötete dort fünf Angestellte.

Die Polizei schließt nicht aus, dass Barton noch weitere Morde plante. In seinem Auto, in dem der 44-Jährige sich erschoss, nachdem er von Streifenwagen umzingelt worden war, fanden Beamte zwei weitere geladene Pistolen sowie eine Sporttasche mit 200 Runden Revolvermuniton.

Amok bedeutet Wut

Amok ist ein Wort aus der Sprache der Malaien und bedeutet soviel wie Wut. Wissenschaftler wurden zuerst in Südostasien auf Fälle von plötzlich auftretenden psychischen Störungen mit aggressivem Aktionsdrang aufmerksam, die sie als Amoklauf bezeichneten. Eine Malariaerkrankung kann die klinische Ursache dieses Phänomens sein. Die Befallenen zogen unvermittelt den Dolch und stachen im Laufen auf andere ein, bis sie selbst zusammenbrachen. Im Malaiischen wird das Wort Amok auch benutzt, um einen Zustand der äußersten Demütigung und somit des Gesichtsverlust zu kennzeichnen, der zur Wahnsinnstat treiben kann.

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