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Mont Blanc

© dpa

Drama in den Alpen: Acht Bergsteiger durch Lawine verschüttet - kaum Hoffnung

Bergsteiger sind im Mont-Blanc-Massiv durch eine Lawine überrascht worden. Acht Personen wurden verschüttet. Laut dem französischen Innenminister gibt es keine Chance mehr auf eine Rettung.

Bei einem Lawinenabgang im Mont-Blanc-Massiv sind offenbar acht Bergsteiger aus Österreich und der Schweiz ums Leben gekommen. Wie die französische Innenministerin Michèle Alliot-Marie am Abend in Chamonix sagte, gab es für die fünf Österreicher und drei Schweizer keine Hoffnung auf Rettung mehr. Die Bergsteiger waren am frühen Morgen am Mont-Blanc du Tacul von einer Schneelawine verschüttet worden. Zwei zunächst ebenfalls vermisste Italiener kehrten allein in ihre Unterkunft zurück, acht weitere Bergsteiger wurden verletzt geborgen.

Ersten Erkenntnissen zufolge löste sich am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr am Mont-Blanc du Tacul ein Eisblock, der beim Abrutschen immer größer wurde. Am Ende war die Lawine 200 Meter lang und 50 Meter breit. "Eine Wand aus Eis ist auf uns zugekommen", berichtete der verletzte Italiener Marco Delfini dem Nachrichtensender LCI. "Wir wurden 200 Meter mitgerissen."

Rettungskräfte müssen Suche wegen Lawinengefahr abbrechen

Der Bürgermeister des Wintersportorts Chamonix, Eric Fournier, sagte, es seien am frühen Morgen wahrscheinlich mehrere Seilschaften auf dem Weg zum Gipfel und an der Unfallstelle gewesen. Von den acht Verletzten wurden einige von Rettungskräften aus tiefem Schnee geborgen, andere konnten sich selbst befreien. Bei ihnen handelte es sich um drei Italiener und fünf Franzosen, die alle mit leichten Blessuren davon kamen.

Die Rettungskräfte setzten bei ihrer Suche nach den Opfern Hubschrauber und Spürhunde ein. Sie mussten ihre Aktionen am Nachmittag aber wegen drohender neuer Lawinenabgänge einstellen. Später sagte Alliot-Marie nach einem Hubschrauberflug über die Region, dass es sich offensichtlich um eine "riesige Lawine" gehandelt habe. Die Bergsteiger hätten keine Chance gehabt, ihr zu entkommen.

Der 4248 Meter hohe Mont-Blanc du Tacul, der zum Mont-Blanc-Massiv gehört, ist bei Bergsteigern sehr beliebt; das Unglück ereignete sich auf etwa 3600 Metern Höhe. Nach Angaben der Polizei waren die Wetterverhältnisse in der Nacht "exzellent". Es war auch nicht ungewöhnlich, dass bereits so früh am Morgen so viele Bergsteiger unterwegs waren. In der Regel brechen die Kletterer am Mont-Blanc du Tacul lange vor dem Morgengrauen auf. (ae/AFP)

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