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Panorama: Droge Geld

Die Entführer der Deutschen in Iran wollen Ausgleich für beschlagnahmtes Rauschgift

Teheran (dpa). Die iranische Polizei hat noch keine Spur von den im Südosten des Landes entführten Fahrradtouristen aus Deutschland und Irland. Der Generaldirektor des Gouverneursamts der Grenzprovinz SistanBelutschistan, Gholam-Resa Dschawdani, bestätigte dem Nachrichtenservice Kar am Dienstag lediglich, dass es sich bei den Entführern um Drogenschmuggler handele. Sie verlangten für die Freilassung der beiden deutschen und des irischen Touristen sowie von deren Fremdenführer fünf Millionen Euro. Die iranischen Behörden hätten in den vergangenen acht Monaten 40 Tonnen Drogen beschlagnahmt. Nach seiner Meinung wollen die Schmuggler jetzt den Schaden kompensieren. Der iranische Außenminister Kamal Charrasi bestätigte am Dienstag die Entführung. In einem Interview des Nachrichtensenders Chabar bezeichnete Charrasi die Fahrradtour der drei Ausländer in der gefährlichen Gegend ohne Abstimmung mit der örtlichen Polizei als „unverantwortlich“. Polizei und Sicherheitskräfte seien im Einsatz, um den Fall so schnell wie möglich zu klären. Informierte Kreise in der Provinzhauptstadt Sahedan sagten der dpa am Dienstag, Polizei und Geheimdienst in Sistan-Belutschistan äußerten sich nicht zum Stand der Ermittlungen, um den Erfolg der Fahndung nicht zu gefährden. Dem ebenfalls entführten einheimischen Führer warfen die Behörden vor, er habe die Touristen nicht ausreichend vor eventuellen Gefahren gewarnt. Einen Austausch von inhaftierten Mitgliedern der Drogenbanden, besonders die der berüchtigten Schahbachsch-Bande, gegen die Geiseln halten sie weiterhin für möglich.

Die iranische Touristenbehörde hat am Dienstag betont, Iran sei immer noch ein sicheres Land für ausländische Touristen. Nur in Sistan-Belutschistan an der Grenze zu Afghanistan und Pakistan könne es Zwischenfälle geben, wenn Touristen sich auf eigene Faust in das Gebiet begäben.

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