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Ebola-Virus.

© Hans Gelderblom/RKI/Koloriert von Andrea Schnartendorff; dpa

Ebola: Bisher wurde nur zur Bio-Terrorabwehr geforscht

Weil Ebola nur in armen Ländern grassiert, haben Pharmafirmen kaum geforscht. Nur die US-Regierung ließ forschen - um gegen Bio-Terrorattacken gewappnet zu sein. Im Umgang mit nicht ausgetesteten Medikamenten gibt es eine Reihe von Fragen.

Ebola ist ein furchterregendes Virus. Über die Hälfte der Patienten im jetzigen Ausbruch sind gestorben und es gibt keine zugelassenen Medikamente oder Impfstoffe. Da die Krankheit bisher nur selten und in einigen der ärmsten Ländern der Welt aufgetreten ist, haben sich Pharmafirmen kaum für den Erreger interessiert. Der Großteil der klinischen Forschung wird von der US-Regierung bezahlt, die sich gegen Bioterrorismus schützen will.

Nun hat eine Diskussion darüber eingesetzt, wie mit den Medikamenten, die gerade entwickelt werden, umgegangen werden soll. Dürfen sie bereits eingesetzt werden, obwohl ihre Sicherheit und ihr Nutzen nicht in klinischen Studien nachgewiesen wurden?

Viele Ärzte waren zunächst äußerst skeptisch. Hilfsorganisationen warnten, nicht zugelassene Medikamente an Menschen in Afrika zu testen, sei unethisch und könnte noch mehr Misstrauen gegen die Helfer schüren. Doch nun haben zwei US-amerikanische Bürger, die sich in Liberia mit Ebola angesteckt haben, eines der Medikamente bekommen, einen Mix mehrerer Antikörper, die das Virus unschädlich machen sollen. Ob die Therapie wirkt, lässt sich anhand von zwei Menschen nicht entscheiden. Aber es wirft schwierige Fragen auf: Sollten auch andere Menschen so behandelt werden? Was, wenn die neuen Substanzen, wie es scheint, nur für wenige Menschen ausreichen? Am Montag trifft sich nun ein Komitee der WHO, das diese Fragen beraten soll. (kkp)

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